1,09 Promille intus

Unfall mit 2 Toten in Tirol: Lenker fasst 15 Monate Haft aus

Tirol
16.01.2012 14:30
Wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen sowie fahrlässiger Körperverletzung ist ein 23-jähriger Ungar am Montag am Innsbrucker Landesgericht zu 15 Monaten Haft - fünf davon unbedingt - verurteilt worden. Der Angeklagte hatte im vergangenen August mit mindestens 1,09 Promille Alkohol im Blut im Tiroler Zillertal einen Verkehrsunfall verursacht. Dabei waren zwei Landsleute getötet sowie eine Frau schwer verletzt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Laut Richter Andreas Mair war neben der Alkoholisierung auch die überhöhte Geschwindigkeit kausal für den folgenschweren Unfall verantwortlich. Ein Sachverständiger hatte zuvor angegeben, dass der Ungar mit rund 106 km/h auf der Freilandstraße unterwegs gewesen und das Auto in einer Kurve wegen einer Vollbremsung gegen einen Baum geschleudert worden war. "Wäre der Angeklagte mit 90 km/h gefahren, hätte er keine Vollbremsung machen müssen und es wäre zu keiner Kollision mit dem Baum gekommen", meinte der Sachverständige. Dass die Reifen am Auto elf Jahre alt waren, sei allerdings nicht ursächlich ausschlaggebend für den Unfall gewesen. Auch mit neuwertigen Reifen wäre es zu der Tragödie gekommen.

Lenker hat keine Erinnerung mehr an Crash
Der 23-Jährige hatte sich zu Beginn der Verhandlung "teilweise schuldig" bekannt. Er könne sich an den Hergang des Unfalls, bei dem er damals selbst schwer verletzt worden war, aber nicht mehr erinnern. Der Beschuldigte erschien wegen einer schweren Knieverletzung, die von dem Unfall herrührt, im Rollstuhl vor Gericht. Er habe keine Erklärung, weshalb seine Mitfahrer nicht angeschnallt waren. Eine Gerichtsmedizinerin sagte in der Verhandlung, dass der Tod der Ungarn vermieden hätte werden können, wenn sie angegurtet gewesen wären.

Todesopfer waren zwei ungarische Saisonarbeiter
Der Unfall hatte sich an einem Sonntag in den frühen Morgenstunden auf einer Landesstraße in Fügen ereignet. Bei den Opfern handelt sich um zwei Saisonarbeiter. Sowohl für den 42-jährigen Beifahrer als auch für einen hinter dem Fahrer sitzenden 36-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Eine 30-jährige Ungarin wurde schwer verletzt. Sie sagte als Zeugin aus, dass der Angeklagte auf sie nicht den Eindruck gemacht habe, fahruntüchtig zu sein.

Die freiwilligen Feuerwehren von Fügen, Schlitters und Kapfing sowie das Rote Kreuz Schwaz standen mit drei Notärzten und zahlreichen Sanitätern im Einsatz. Die Harter Landesstraße war zwischen den Gemeinden Fügen und Hart längere Zeit gesperrt.

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