Herk gegen Harrer

Jetzt geht der Kammer-Boss in die Offensive

Steiermark
03.08.2023 07:00

Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk holt nach der heftigen Kritik von Vinzenz Harrer zum Konter aus. Neuer Campus würde im Vollausbau auf 96 Millionen Euro kommen.

Mit der Sommerruhe war es in der steirischen Wirtschaftskammer in der Vorwoche jäh vorbei. Nach der Gagenaffäre im Vorjahr legte nun, wie berichtet, mit Vinzenz Harrer ein mächtiger Kammerfunktionär den Finger in diese Wunde. Dem Weizer Regionalstellen-Obmann ging die Aufklärung seit damals nicht weit genug, dazu kritisierte er die fehlende Transparenz beim Neubau in der Kammerzentrale in Graz und forderte unterm Strich mehr oder weniger direkt den Rücktritt von Präsident Josef Herk.

Dieser ging gestern in die Offensive. Flankiert von den Spartenobleuten Hermann Talowski (Gewerbe und Handwerk), Johann Spreitzhofer (Tourismus und Freizeitwirtschaft) und Raiffeisen-Chef Martin Schaller (Banken und Versicherungen) nahm er zu den Kritikpunkten Stellung. Für die Erhöhung seiner Kammer-Entschädigung von 4400 Euro auf 6600 Euro verwies Herk (einmal mehr) auf geltende Beschlüsse. „Grundlage ist der Beschluss des Vorstandes der WKO Österreich aus dem Jahr 1996.“

Nun werden derlei Beschlüsse in der Steiermark ohnehin im erweiterten Präsidium behandelt. Dazu habe man beim Wirtschaftsbund nach Empfehlung der im Vorjahr eingesetzten Transparenzkommission beschlossen, sämtliche Entschädigungen für Funktionäre einzustellen. Herk habe schon davor freiwillig darauf verzichtet.

Harrers Vorwurf, dass die erwähnte Kommission nie einen Bericht abliefere, weist WB-Direktor Jochen Pack brüsk vom Tisch. „Die Ergebnisse wurden in unseren Gremien immer beraten - einige Dinge wurden bereits umgesetzt, andere nicht, weil dafür bei uns einfach Statuten geändert werden müssen. Außerdem wäre im August eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse geplant gewesen.“

Erst Verträge, dann Baustart
Bleiben noch die Vorwürfe der Intransparenz beim Neubau des WKO-Campus - hier springt Martin Schaller als ehemaliger Finanzreferent in die Bresche: „Beim Center of Excellence stehen wir aktuell bei Kosten von 58,5 Millionen Euro - das ist klar unter dem indexierten Budget von 66 Millionen.“ Zuzüglich der Hochgarage, dem Mietobjekt für die SVS und dem renovierten Rosenhof würde die Gesamtinvestition für die WKO auf 96 Millionen Euro kommen. „Bevor allerdings die Nutzungsverträge nicht unterschrieben sind, werden wir nicht zum Bauen beginnen“, stellt Herk klar.

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