Start zu neuer Serie

Die Steirer gehen baden – Geschichte unserer Bäder

Steiermark
09.07.2023 09:00

Baden gehört zum Sommer. Aber das war nicht immer so, denn lange war das Vergnügen der Oberschicht vorbehalten.

Die Antwort auf die Frage, wie man auf die Idee für eine Ausstellung zum Thema Freibäder kommt, hat Astrid Aschacher gleich parat. „Es war Winter und wir hatten Sehnsucht nach Sommer.“ Also kramte sich die Kuratorin durch die Fotosammlung des Universalmuseum Joanneum. 2019 eröffnete die Ausstellung „Die Steiermark geht baden“ im Museum für Geschichte.

Das Grazer Augartenbad wurde um 1930 (wieder)eröffnet. (Bild: MMS/UMJ)
Das Grazer Augartenbad wurde um 1930 (wieder)eröffnet.

Was heute zum Sommer gehört, war nicht immer selbstverständlich. „Baden konnten sich früher nur Bürgerliche und Adelige leisten“, sagt Aschacher. Arbeiter kühlten sich in Teichen ab. „Teilweise gab es sogar Badeverbote, weil sie das nackt taten.“ Dass sich Schwimmbäder um die Jahrhundertwende durchsetzten, hat aber vor allem mit der Beziehung zum Wasser zu tun. „Früher dachte man, es sei schädlich und hatte Angst.“

Neue „Krone“-Serie

Wo gibt es die besten Pommes? Wo die schnellste Rutsche und wo den legendärsten Stammgast? Am Donnerstag startet die „Steirerkrone“ die neue Serie „Der steirische Bäder-Check“. Dafür besuchen wir Sie vor Ort im sommerlichen Kleinod - am Land, in der Stadt, wo auch immer Sie gerne Ihre heißen Sommertage zuhause verbringen. Wir blicken hinter die Kulissen und in die Geschichtsbücher und vertratschen uns vielleicht auch am Beckenrand. Den Auftakt macht das Freibad in Aflenz.

Der erste große Freibadboom kommt in der Zwischenkriegszeit - damals entstehen Bäder wie das Margaretenbad, das Stukitz- und Augartenbad, aber auch jene in Aflenz und in Neumarkt. „Sport und Gesundheit spielten eine große Rolle. Spätestens in den 50ern hatte jedes Dorf ein eigenes Schwimmbad.“

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Lange war Bademode verpönt. In den USA haben Polizisten mit Zollstäben die Länge der Badeanzüge von Frauen kontrolliert.

(Bild: Hannah Michaeler)

Astrid Aschacher, Universalmuseum Joanneum

In den 80er- und 90er-Jahren werden sie zunehmen zur finanziellen Belastung für die Gemeinden, während immer mehr Leute sich Urlaube in der Ferne leisten können. Trotzdem sind unsere Bäder bis heute nicht wegzudenken!

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