Er feiert zwei Mütter

Gernot Pachernigg: Neues Leben für Ex-Starmaniac

Starmania: Tom Neuwirth, Nadine Beiler und Gernot Pachernigg

(Bild: TOPPRESS Austria)

Gernot Pachernigg feiert heute zwei Mütter. Auch sonst läuft es für ihn mit neuer Heimat, Hochzeit, Sommerhit und TV-Rolle bestens.

Der Sommer lässt auf sich warten, für Gernot Pachernigg hat die schönste Zeit im Jahr mit seinem Comeback-Song „Sommer“ aber schon begonnen. In diesem Lied geht es um Urlaubsfeeling am See, neue Freunde in der neuen Heimat. „Es ist ein Neustart nach vielen Höhen und Tiefen,“ postet der gebürtige Grazer, der an den Gestaden des Attersees seinen Fluch versenkt. „Ich musste aus der Steiermark flüchten, um nicht ständig als der von Starmania gesehen zu werden“, beteuert der Musiker, der 2006 in der legendären Casting-Staffel (mit Conchita Tom Neuwirth und Nadine Beiler) Dritter wurde.

Seiner Pflegemutter Gretel verdankt der Steirer viel

(Bild: z.V.g.)

„Starmania hat mir vieles in der Berufswelt verbaut, weil ich oft nur der Kasperl aus der Castingshow war. Andererseits habe ich durch die Show viel gelernt und Kontakte gesammelt“, reflektiert der 42-Jährige. Das Leben nach Starmania brachte ihm immerhin Jobs als Moderator, Musikproduzent, PR-Agent und Schauspieler.

„Ich habe keinen Vater, aber dafür zwei Mamas“
Motivierend an seiner Seite ist stets Pflegemutter Gretel. „Dass ich immer mutig an alles herangehe, habe ich von ihr, auch meine ersten grauen Haare“, lacht Pachernigg, der mit neun Monaten zu Pflegeeltern auf einen Bauernhof in Laßnitzhöhe kam. Die leibliche Mutter war mit der Erziehung überfordert. „Anfangs war es für mich normal, dass ich keinen Vater, aber dafür zwei Mütter habe, die zum Elternsprechtag gegangen sind. Je älter ich wurde, umso mehr wollte ich Antworten haben. Wer ist mein Vater und warum hat mich meine Mutter weggeben“, spricht Gernot Pachernigg seine ewige Seelenplage an. „Erst vor einem Jahr habe ich mich mit meiner Mutter aussprechen können.“

Neues Leben und neuer Hit: Gernot Pachernigg am Attersee

(Bild: Sandra Tauscher)

Es ist der Blick in den Rückspiegel des Lebens, der dem Schicksal positive Seite abgewinnen lässt. „Ich weiß nun, wie schwer es meiner Mutter gefallen ist mich herzugeben. Heute bin ich ihr dafür sehr dankbar. Das Schicksal wollte es so, dass ich in einer Großfamilie mit drei Ziehschwestern zwischen Hühnern und Kühen aufwachsen durfte. Ich hatte eine wunderbare Kindheit auf dem Bauernhof“, erinnert sich der leidenschaftliche Musiker, der nach schwierigen Zeiten alles an den Nagel hängen und mit der Musik aufhören wollte. Corona war der Super-Gau, dazu falsche Freunde und Kollegen und ständige Selbstzweifel, die der Steirer im Weinglas ertränkte.

Vorbilder: Peter Alexander und Reinhard Fendrich
An die Stelle des bis heute unbekannten Vaters sind die großen Vorbilder Peter Alexander und Rainhard Fendrich getreten. „Peter Alexander gratulierte mir persönlich zum Starmania-Auftritt. Rainhard Fendrich hat mich mit auf Tournee genommen und zum Weitermachen und Selberschreiben meiner Songs animiert“. Auch Andreas Gabalier trägt zu den schicksalhaften Begegnungen bei. Auf der Stadiontournee des Volks-Rock-’n’-Rollers spielte Landsmann Pachernigg im Vorprogramm. Bei der Aftershow-Party lernte der Musiker Mandy aus Dresden kennen. „Sie hat mich nicht gekannt und gedacht, ich sei der Kabelzieher vom Gabalier“, schmunzelt der Sunnyboy, der im letzten Monat die große Liebe seines Lebens geheiratet hat. „Wir haben im kleinen Rahmen mit Standesbeamten und Hund Charly geheiratet.“ Die große Hochzeitsfeier mit Freunden und Familie sowie beiden Mamas wird es im Juni am Attersee geben. „Es soll so romantisch und kitschig werden wie im Peter-Alexander-Film ,Im Weißen Rössl‘“, strahlt der Jungvermählte.

„Meine Wünsche ans Universum wurden erfüllt, nun möchte ich einiges zurückgeben“, strahlt Gernot Pachernigg, der jüngst eine Kinderpatenschaft übernommen hat. Zudem hat er als Schauspieler bei „SOKO Linz“ angeheuert. Wenn das kein herrlicher Sommer wird