Tom Schroffenegger

Was der Sportpsychologe im „Werkzeugkoffer“ hat

Tirol
10.04.2023 19:00

Früher war er selbst Spitzensportler, nun steht Tom Schroffenegger ihnen als Sportpsychologe zur Seite. Der Tiroler gewährte der „Krone“ einen Einblick in seine Arbeit.

„Sorry, ich werde mich etwas verspäten. Ich bin zu Fuß von Völs unterwegs, habe mich verschätzt.“ Die „Krone“ traf Tom Schroffenegger als Rucksack-Touristen auf dem Innsbrucker Flughafen vor dem Abflug nach Fuerteventura. Die Kanarische Insel wurde für ihn und seine Familie zur zweiten Heimat.

Den Urlaub hatte der Tiroler dringend nötig. „Je älter ich werde, umso näher gehen mir die Geschichten. Weil ich die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, so gerne mag“, meinte der 51-Jährige. Da braucht’s dann auch mal eine geografische Distanz, um die eigene Seele baumeln zu lassen.

Schroffenegger betreut aktuell etwa das erfolgreiche Snowboard-Parallelteam um Olympiasieger Benjamin Karl; Ski-Ass Dominik Raschner, der bei der WM in Courchevel-Méribel Silber im Parallelbewerb geholt hatte; Österreichs Biathlon-Herren; Bob-Pilotin Katrin Beierl oder Beachvolleyballer Martin Ermacora.

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Man lernt ganz viel im Tun. Die Erfahrung, dass ich das alles selbst erlebt habe, hilft.

Tom Schroffenegger

„Die Erfahrung, alles selbst erlebt zu haben, hilft“
Apropos: „Schroffi“ war selbst Beachvolleyballer, spielte mit Bruder Paul auf der World Tour. „Ich habe das Gefühl, dass ich ganz anders coache als ich es als Sportler gemacht habe. Wir waren die Nummer 40 auf der Welt. Wäre ich mental so gewesen wie jetzt, hätte es für die Top-20 gereicht“, grinste er.

Seine Karriere als Sportpsychologe startete Schroffenegger 2006 mit Sara Montagnolli, die auch in der großen Sandkiste baggerte. „Wir haben einige Sachen ausprobiert. Du kommst vom Studium, hast am Anfang keine Ahnung. Man lernt ganz viel im Tun. Die Erfahrung, dass ich das alles selbst erlebt habe, hilft“, erinnerte er sich.

Immer mehr Trainer und Sportdirektoren
Mittlerweile hat sich die Sportpsychologie im Spitzensport längst etabliert, gibt’s keine Berührungsängste mehr. „Vor allem das Trainer-Coaching hat massiv zugenommen. Trainer suchen Hilfe, weil der Job sehr anspruchsvoll ist, sie viel alleine sind. Auch bei Sportdirektoren ist es immer mehr erwünscht.“

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Manchmal ist es einfach gut, wenn ich da bin, Ruhe ausstrahle.

Tom Schroffenegger

Auch ein Frühstück kann der Psyche guttun
Wie schaut nun so ein Arbeitsalltag bei einem Wettkampf aus? „Eigentlich recht unspektakulär. Es gibt ein formelles Coaching. Wenn jemand etwas besprechen will, machen wir einen Termin aus. Ganz viel passiert aber informell, beim Frühstücken, Liftfahren, bei Spaziergängen oder kurzen Gesprächen vor dem Start“, erklärte Tom. Freiwilligkeit und Schweigepflicht seien dabei die zwei wichtigsten Sachen.

„Ich habe immer einen Werkzeugkoffer dabei, versuche ein passendes Tool herauszunehmen. Das kann Hypnose sein, ein Gespräch, manchmal ist es einfach gut, wenn ich da bin, Ruhe ausstrahle.“

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