Die Entscheidung, den Klimabonus zum Teil als Wertgutschein zu verschicken, hat schon für viel Ärger gesorgt, weil die Unterstützung nicht ankam. Oft war Schlamperei der Grund, beim aktuellen Fall in Niederösterreich steckt wohl kriminelle Energie dahinter: Ein Postbote soll mehrere RSa-Briefe einkassiert haben.
Der 29-jährige Österreicher soll rund ein Dutzend Klimabonus-Gutscheine in einem Möbeltresor versteckt haben, berichtet der „Kurier“. Um zu verschleiern, dass der - jetzt ehemalige - Postler die Gutscheine im Wert von je 500 Euro nicht an die richtigen Adressen im Mostviertel lieferte, soll er „kreativ“ geworden sein: Die Staatsanwaltschaft St. Pölten geht davon aus, dass er auf seinem „Handpad“ im Namen der Empfänger elektronisch unterschrieb.
Die rechtmäßigen Besitzer der Gutscheine wurden so um ihren Klimabonus geprellt: Im Fall eines Zustellnachweises an die Adressaten gilt der Gutschein als zugestellt. Noch unklar ist, wie hoch der entstandene Schaden ist.
Nach Entlassung Autoschlüssel mitgenommen
In der Anklageschrift werden dem 29-Jährigen noch weitere Delikte zur Last gelegt. Er soll auch aus einem Brief eine Kreditkarte entfernt haben sowie in dem Postverteilzentrum im Mostviertel aus einer Brieftasche Geld gestohlen haben. Nachdem er von internen Ermittlern ertappt worden war, wurde der Mann gefeuert - bei seinem Abgang soll er dann auch den Autoschlüssel seines Dienstfahrzeugs entwendet haben.
Dem mutmaßlichen Täter wird demnächst, am 17. April, am Landesgericht St. Pölten der Prozess gemacht. Verteidigt wird er vom Wiener Anwalt Nikolaus Rast. Der Ex-Postbote selbst hat sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen noch nicht geäußert.
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