Bergretter übernimmt

Loipenrettung Seefeld: Knalleffekt an der Spitze

Tirol
03.04.2023 10:57

Der umstrittene Leiter des Loipenservice auf dem Seefelder Plateau, Thomas Widerin, ist Geschichte. Sein Nachfolger kommt ausgerechnet aus den Reihen der Bergrettung, die sich von Widerin benachteiligt fühlte.

Der Tourismusverband hatte 2017 das Loipenservice auf dem Seefelder Plateau ins Leben gerufen. Eine Aufgabe dieses Teams war bzw. ist es, als Loipenrettung die Erstversorgung verletzter Langläufer vor Ort durchzuführen und den Transport in das Krankenhaus zu organisieren.

Viele Unstimmigkeiten verhinderten Kooperation
Zuvor hatte diesen „Job“ die Bergrettung Leutasch innegehabt. Eine dauerhafte Zusammenarbeit mit der Loipenrettung scheiterte in der Folge wegen massiver Unstimmigkeiten mit Widerin. Er geriet außerdem durch seine damalige zusätzliche Funktion als leitender Flugretter des Notarzthubschraubers Christophorus 1 in die Kritik. Die Loipenrettung alarmiere den Notarzthubschrauber viel zu oft, hieß es von vielen Seiten. Widerin wies alle Vorwürfe zurück.

Im Frühjahr 2020 kam es dann zum ersten Knalleffekt. Wie Elias Walser, Geschäftsführer des Tourismusverbandes am Plateau, damals der „Tiroler Krone“ bestätigte, hatte Widerin gekündigt. Die Absenz dauerte freilich nicht lange – eine Saison später war der „alte“ Chef zum Staunen vieler wieder in seinem ursprünglichen Amt zurück.

Nachfolger kommt von der Bergrettung Leutasch
Nun scheint aber endgültig Schluss zu sein, denn laut Walser hat der oberste Loipenretter schon im vergangenen Herbst zum Ende der Saison 2022/2023 abermals gekündigt. Bemerkenswerterweise war bereits am 1. März sein Nachfolger im Amt. Und noch bemerkenswerter: Dieser stammt aus den Reihen der Bergrettung – er ist stellvertretender Leiter der Ortsstelle Leutasch.

Krone-Kommentar
Diese Bergretter sind gewiefte Burschen: Sie warten geduldig, bis sich der Chef des Loipenservice – uncharmant Loipensheriff genannt – selbst endgültig ins Aus manövriert und kommen dann durch eine Hintertür zurück. Doch Spaß beiseite. Die neue Konstellation sorgt wohl dafür, dass endlich Frieden auf den Loipen einkehrt und die Bergrettung wieder die verdiente Wertschätzung genießt, die ihr einige Jahre verwehrt wurde.

Gleichzeitig muss sich TVB-Chef Walser die Frage gefallen lassen, warum er so lange an seinem umstrittenen Loipenretter festhielt. Nachdem dessen Abgang dem Vernehmen nach nicht konfliktfrei ablief, könnten Walser die Augen aufgegangen sein – spät, aber doch.

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