Ein 22-jähriger Steirer wollte im vergangenen August seine Großeltern töten: „Ich mochte sie nicht mehr, wollte sie nicht an meiner Seite haben.“ Ein psychiatrisches Gutachten sagt, dass der junge Mann unter einer schweren paranoiden Schizophrenie leidet. „Solche Menschen sind brandgefährlich“, betont der Ankläger. Der Angeklagte wurde eingewiesen.
„Er nahm für sein Vorhaben das größte, längste und schärfste Messer aus der Küchenlade“, erläutert Staatsanwalt Arnulf Rumpold am Freitag in Graz, „und zog es seiner Großmutter von hinten über den Hals.“ - „Warum?“, will Richterin Julia Riffel von dem 22-Jährigen wissen. „Ich hielt es für die beste Lösung. Ich mochte sie nicht mehr. Sie war hässlich und lebte in Inzest mit meinem Opa.“ Das hat er sich zumindest in seinem Wahn eingebildet. Töten wollte er beide, glaubt er.
Sie haben gerade Chinesisch gegessen, als ich mit dem Messer wortlos auf die Terrase ging.
Der Mord missglückte, weil sich die Großmutter wehrte. „Sie sagte Aua, zappelte und schrie“, schildert er monoton und vollkommen empathielos. Überall war Blut. Dann hielt ihn der Großvater fest. „Ich riss mich aber los und lief davon, weil ich Angst hatte, dass er mich umbringt.“
Er konnte aufgrund seiner Erkrankung das Unrecht der Tat nicht einsehen.
Der Staatsanwalt
„Hatten Sie danach kein Mitleid oder Schuldgefühle?“, fragt die Vorsitzende. „Nein!“, erklärt der Steirer, „es hat mich nicht belastet.“ Jetzt wisse er aber schon, dass es falsch war.
Das psychiatrische Gutachten vom Sachverständigen Manfred Walzl belegt, dass der 22-Jährige unter einer schweren paranoiden Schizophrenie leidet und bei der Tat deshalb nicht zurechnungsfähig war. Die Staatsanwaltschaft hat seine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum (früher Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher) beantragt.
„Er ist dankbar für die Hilfe, die er schon bekommen hat“, betonte die Verteidigerin. Der Entschluss der Geschworenen fällt rasch und einstimmig. Der 22-Jährige ist gefährlich und benötigt Hilfe. Er wurde eingewiesen.
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