Prozess um Mordversuch

Steirer stach im Streit auf Zechkumpanen ein

Steiermark
30.03.2023 18:07

Ein Trink-Gelage unter Männern aus dem Obdachlosen-Milieu in Graz eskalierte: Ein 23-Jähriger ging mit einem Küchenmesser auf einen Bekannten los. Am Donnerstag wurde er dafür zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

„Sie sind ja fast nicht wiederzuerkennen“, begrüßte Richter Andreas Lenz den Angeklagten am Donnerstag am Grazer Straflandesgericht. „Die langen Haare sind ab und vom Alk sind wir auch weg?“ - „Ja, jetzt sogar schon ohne Tabletten“, so der 23-Jährige im Sakko. Vor seiner Inhaftierung habe er drei bis vier Liter Wein am Tag getrunken („billige Doppler") und in Graz auf der Straße bzw. in einer Notunterkunft gelebt.

Opfer wehrte sich heftig
Einige Vorstrafen hat er schon am Kerbholz, doch im Februar letzten Jahres leistete sich der gebürtige Weststeirer einen gröberen Schnitzer: Nach einem Streit mit einem Zechkumpanen holte er ein Küchenmesser und ging damit auf seinen Kontrahenten los. „Es ist nur der starken Abwehr des Opfers und der Hilfe eines Dritten zu verdanken, dass das Opfer heute noch hier unter uns ist“, führte der Staatsanwalt aus.

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Es ist nur der starken Abwehr des Opfers und der Hilfe eines Dritten zu verdanken, dass das Opfer heute noch hier unter uns ist.

Staatsanwalt Florian Sprajc

Der 23-Jährige fügte seinem Kontrahenten zig Schnitt- und Stichverletzungen im Gesicht, am Nacken, im Brustbereich sowie an den Armen zu. Auch wenn die Attacke relativ glimpflich endete: “All das kann zum Tod führen„, so der Staatsanwalt.

Messer „nur als Abschreckung“
Wie ist es so weit gekommen? Man habe gemeinsam in einem Park getrunken, irgendwann sei die Runde in einen Schrebergarten weitergezogen, um dort zu grillen. Der Angeklagte und das spätere Opfer - flüchtige Bekannte aus dem Obdachlosen-Milieu, sie sich noch nie besonders gut leiden konnten - gerieten sich in die Haare. Warum, weiß keiner mehr so recht.

Der 23-Jährige ging in seine Unterkunft und wollte dort „zur Beruhigung“ einen Joint rauchen. Sein „Gras“ will er aber im Schrebergarten vergessen haben, weshalb er zurückkehrte - mit einem Messer. „Nur um ihn abzuschrecken“, wie der Angeklagte betont, der jegliche Tötungsabsicht bestreitet.

Als ein Mann aus der Runde den Angriff bemerkte, zog er den Angreifer vom Opfer und rief die Rettung. „Wäre er nicht dabei gewesen, wäre ich im A... gewesen“, so der Attackierte, der gerade selbst in Haft sitzt. Die Geschworenen sprechen den Angeklagten schuldig: zwölf Jahre Haft für versuchten Mord (nicht rechtskräftig)

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