„Bin ein Kopfmensch“

Mattle will separate Daten zu Tirols Arbeitsmarkt

Tirol
13.03.2023 11:00

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle kündigt gegenüber der „Krone“ an, regionale Berichte zum Arbeitsmarkt erstellen lassen zu wollen. Diese sollen künftig als Werkzeug zur Entscheidungsfindung herangezogen werden.

Als ehemaliger Unternehmer und Wirtschafts-Landesrat hat LH Anton Mattle natürlich eine besondere Affinität zu diesem Thema. Der Galtürer, der als sehr belesen gilt, überzeugt in Verhandlungsrunden und Reden stets mit Statistiken und Zahlenmaterial. Seine Entscheidungen fällt er daher auch mehr „im Kopf als im Bauch“.

Wie er nun gegenüber der „Krone“ ankündigt, will er für die Tiroler Politik als künftige Entscheidungsgrundlage einen eigenen regionalen Wirtschaftsdaten- und Arbeitsmarktbericht ins Leben rufen. „Ich fälle Entscheidungen aufgrund von objektiven Daten und Fakten. Da ist mir ein ordentliches Zahlenmaterial sehr wichtig“, erklärt LH Mattle.

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Unser Land konnte trotz verschiedener Krisen die stabile Finanzlage beibehalten und liegt im Vergleich mit den anderen Bundesländern im Spitzenfeld.

LH Anton Mattle

Regelmäßig transparente, öffentliche Berichte
Das Land Tirol wird daher in Zukunft neben dem jährlichen Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht auch unterm Jahr regelmäßig regionale Berichte zur Lage des Arbeitsmarkts und zu den Entwicklungen in der Wirtschaft erstellen. „Mit bundesweiten Statistiken können wir in Tirol nur wenig anfangen. Dafür unterscheidet uns zu viel vom Osten Österreichs. Und nur, wenn man genau weiß, wo man steht, kann man auch gezielt unterstützen und treffsichere Maßnahmen setzen“, begründet der Landeshauptmann diese Entscheidung.

Diese Berichte, welche in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Tirol und dem AMS erstellt werden, sollen transparent und für alle einsehbar sein. So könne sich dann nämlich jeder Bürger und jede Bürgerin selbst ein Bild von der aktuellen Situation in Tirol verschaffen. „Tirol steht sehr gut da, das hat uns vor kurzem wieder das Finanzrating bewiesen. Unser Land konnte trotz verschiedener Krisen die stabile Finanzlage beibehalten und liegt im Vergleich mit den anderen Bundesländern im Spitzenfeld“, ist LH Mattle stolz.

Fakten

  • Die Wirtschaftsleistung pro Kopf liegt mit 44.100 Euro leicht über dem Bundesdurchschnitt, das Nettohaushaltseinkommen mit zuletzt 23.400 Euro geringfügig darunter.
  • Der Tourismus inklusive Gastronomie ist mit rund einem Drittel aller Nächtigungen in Österreich und einem regionalen Wertschöpfungsanteil von 14,8 Prozent (4,4% sind es im übrigen Österreich) ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
  • Die Anzahl der aktiven gewerblichen Unternehmen in Tirol hat im Jahr 2022 um 2,3 Prozent von 49.429 auf 50.562 (+ 1133) zugenommen und erreichte damit einen neuen Höchststand.
  • Von den 50.562 aktiven Unternehmern waren 34.576 - das sind 71 Prozent aller Firmen - Einzelunternehmen, insgesamt gab es in Tirol im Vorjahr 3164 Neugründungen.
  • Mit Stand 28. Februar waren in Tirol 367.000 Personen beschäftigt. Diesen stehen aktuell 14.800 Arbeitslose gegenüber - was einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent entspricht. Das ist übrigens der niedrigste Wert seit dem Jahre 1992.

Wirtschaft wird voraussichtlich wachsen
Wie sieht es derzeit konkret aus? Nach einem Wachstum von sechs bis sieben Prozent im Vorjahr wird trotz Schwächephasen im 1. Quartal 2023 ein reales Wirtschaftswachstum von bis zu zwei Prozent in Tirol erwartet. Mattle geht nach Rücksprache mit mehreren Experten davon aus, dass die wachstumsstärksten Branchen der Tourismus und die Freizeitwirtschaft sind.

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