Mode aus Holz

Das fesche Leiberl, das vorher ein Baum war

Steiermark
02.03.2023 16:00

Mode aus Holz? Ja, das geht! Bei „Wood Fashion“ wird aus steirischer Buche bio-faire Kleidung. Eine Erfolgsgeschichte.

Ein langer Atem ist oft wichtiger als heroische Ausbrüche, und so hat sich Beharrlichkeit auch für Manuel Burger bezahlt gemacht. Immer weiter recherchierte der Geschäftsführer von „Wood Fashion“, welche Betriebe in Österreich er mit der Fertigung seiner speziellen Kleidungsstücke aus Holz beauftragen kann.

„Wir wollten eine ausgestorbene Branche wiederbeleben, einfach, weil es bei uns in der Textilbranche leider immer weniger Firmen gibt“, erzählt Burger von seinem Versuch, lokale Produzenten ins Boot zu holen. Das hat der Chef des innovativen Modeunternehmens mit Sitz in Oberösterreich schließlich geschafft: „Von der Faser bis zum Shirt erfolgt die Herstellung im Inland“, bestätigt Burger.

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Wir wollten eine ausgestorbene Branche wiederbeleben.

Manuel Burger

Genäht wird auch im steirischen Obdach
Konfektioniert wird in verschiedenen Bundesländern. In der Steiermark näht etwa die Firma Vogl in Obdach aus den feinen Stoffen das fertige Produkt. „Somit fallen auch die langen Transportwege weg“, bestätigt der junge Unternehmer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, faire Kleidung mit ökologischen Ansprüchen zu vereinen.

Was das genau bedeutet? „Wir lieben die Natur, da liegt es angesichts steigender Umweltbelastungen nahe, eine grüne Alternative zu schnelllebiger Wegwerfmode zu schaffen.“ Eines der Prinzipien nachhaltiger zu sein, liegt bei „Wood Fashion“ schon darin begründet, dass die Kleidungsstücke zu 100 Prozent aus Fasern bestehen, die aus Holz gewonnen werden.

Spezielles Verfahren: Wie Holz zu Stoff wird 
Während der Holzstoff Tencel in der Modewelt schon länger Wurzeln schlägt, ist über seine Herstellung wenig bekannt. „Es ist ein chemisches Verfahren, bei dem vorrangig entrindete Buche aus der Steiermark und den Nachbarländern von der Firma Lenzing zu Zellulosefasern verarbeitet wird. Die Chemie wird der Faser am Ende entzogen und wiederverwendet“, erklärt Burger.

Für die Herstellung eines Oberteils verbrauche man außerdem um 90 Prozent weniger Wasser als bei einem Baumwoll-Shirt. Einzig die Weiterverarbeitung sei eine Herausforderung gewesen. „Wir haben lange am perfekten Stoff gearbeitet“, sagt Burger.

Wissen, woher die Kleidung kommt
Die Leute würden oft sogar verwundert sein, wie weich so ein Pullover aus Holz sein kann. Neben dem Tragekomfort und der umweltfreundlichen Herstellung finde auch die Entstehungsgeschichte, die in jedes Stück eingearbeitet wird, Anklang. „Wir legen Wert auf Transparenz. Die Kunden wollen einfach wissen, woher ihre Kleidung kommt.“

Auch mit dem rasanten Tempo der Modebranche wolle man erst gar nicht mithalten und den Fokus stattdessen auf zeitloses Design legen. Am besten würden sich Polo-Shirts verkaufen. Mittlerweile statten auch immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Mode von „Wood Fashion“ aus. Für Burger eine schöne Bestätigung, dass er nicht auf dem „Holzweg“ ist

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