Drei Zeugen verfolgten jenen Mann, der am Freitag eine Wienerin (67) bei der Oper überfiel und ihr die Handtasche raubte. Einer der couragierten Einschreiter erzählt im Gespräch mit der „Krone“, wie der Überfall und seine Verfolgungsjagd abgelaufen sind.
Mit seinem Fahrrad war der 30-Jährige - er möchte anonym bleiben - gerade am Heimweg. „Haltet den Mann“, hörte er plötzlich jemanden schreien. Dann sah er auch gleich die zwei jungen Burschen (15 und 16 Jahre alt), die die Verfolgung des Räubers aufnahmen. „Da war mir klar, das ist kein Scherz, die Tasche ist gestohlen“, erzählt er, und trat in die Pedale seines Fahrrads. „Halt, stopp!“, schrie er dem Kriminellen zu, der beim Stadtpark dann sogar die Tasche fallen ließ. Wie berichtet, nahmen die jüngeren Helfer die Tasche und brachten sie zurück zum Opfer.
Räuber dachte, Verfolger ist abgehängt
Währenddessen radelte er dem Täter hinten nach. Als dieser eine Böschung hinunterrannte, musste er aber vom Fahrrad absteigen. Dadurch erlangte er etwas Vorsprung. „Was mir aber ganz recht war. Ich bin nämlich nicht nahkampferprobt und wollte eine direkte Konfrontation vermeiden.“ Eine kluge Entscheidung! Ein Weilchen versteckte sich der Räuber nämlich bei einem Hauseingang. Im Glauben, den Verfolger abgehängt zu haben, wagte er sich hervor und ging weiter Richtung Dietrichsteinplatz.
Ich bin auch in der Klima-Bewegung unterwegs. Und nein, ich bin keiner, der sich am Boden festklebt. In meiner idealen Welt ist es aber klar, sich für andere einzusetzen, wenn sie Leid erfahren. Es ist wichtig, sich für unsere Gesellschaft einzusetzen.
Der couragierte Zeuge verfolgte den Handtaschen-Räuber.
„Einsatz für Gesellschaft ist wichtig“
Da hatte er aber falsch gedacht! Denn der 30-Jährige blieb ihm unauffällig auf den Fersen und informierte die Polizei durchgehend über seinen Standort und gab eine detailreiche Personenbeschreibung durch. Kurz nach dem Dietrichsteinplatz war dann Endstation für den Täter: „Eine Polizei-Streife kam, ich deutete auf den Mann, die ihn dann festnahm.“
Der couragierte Radfahrer bleibt im „Krone“-Gespräch stets bescheiden und möchte nicht als Held gefeiert werden: „Ich bin auch in der Klima-Bewegung unterwegs. Und nein, ich bin keiner, der sich am Boden festklebt. In meiner idealen Welt ist es aber klar, sich für andere einzusetzen, wenn sie Leid erfahren. Es ist wichtig, sich für unsere Gesellschaft einzusetzen.“
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