Anna Gasser ist beim Big-Air-Weltcup auf dem Kreischberg am Samstag die heimische Hoffnung. Die 31-jährige Kärntnerin sprach zuvor mit der „Krone“ über ihre Form, die starken Rivalen und darüber, ob Olympia 2026 ein Thema ist.
„Krone:“ Anna, mit welchem Gefühl bist du zum Kreischberg gefahren?
Anna Gasser: Mit einem sehr guten. Ich bin aber auch aufgeregt, denn gerade daheim will man zeigen, was man kann.
Passen die Bedingungen?
Wir trainieren schon seit den Weihnachtsferien hier. Die Anlage und der Big Air sind die besten seit langem, erlauben uns große Tricks.
Was sagt die Form?
Ich fühle mich bereit. Im Training konnte jeder von uns bei wirklich tollem Wetter bis zu 50 Sprünge machen. Und auch all die Tricks, die ich wollte.
Du kehrst als Doppel-Olympiasiegerin zurück. Verspürst du da großen Druck?
Ins Finale würde ich gerne kommen, vor heimischen Fans am Abend zu springen ist etwas Besonderes. Wenn ich mein bestes Snowboard zeigen kann, dann bin ich zufrieden. Und ein Platzerl für eine Medaille würde ich bei mir zuhause sicher noch finden. (lacht)
Es warten aber starke Rivalen auf dich...
Man hat bereits im Training Sprünge auf höchstem Niveau gesehen. Die besten Fünf von Olympia sind am Start. Ich bin schon nervös, Fehler darf ich mir keine erlauben. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass nichts eine ’gmahde Wiesn’ ist. Die Quali ist das nervenaufreibendste - da muss ich dosieren. Aber auch nicht zu viel. Es wird sicher nicht leicht und in jedem Fall ein spannender Bewerb.
Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass nichts eine ’gmahde Wiesn’ ist. Die Quali ist das nervenaufreibendste - da muss ich dosieren. Aber auch nicht zu viel
Anna Gasser
Mit Platz zwei im schweizerischen Chur bist du in die Saison gestartet, Nordamerika im Dezember hast du aber ausgelassen. Warum das?
Nach der Olympia-Saison wollte ich es etwas anders angehen. Auch aus Motivationsgründen, im Jänner warten ja einige Highlights wie der Kreischberg oder die X-Games - da wollte ich ausgeruht sein. Und nicht geschlaucht von den Reisen.
Wie sieht es mit deinen „Thronfolgern“ aus?
Es gibt einige junge Boarder, die wir in zwei Jahren am Kreischberg sehen werden. Da bin ich mir sicher. Eine von ihnen ist die Steirerin Hanna Karrer, die auch schon mit mir trainiert hat.
Wie siehst du die Entwicklung in deinem Sport?
Ich sehe einen positiven Trend im Freestyle! Viele Skigebiete haben mittlerweile einen Fun-Park, wobei fast jedes einen haben MUSS. Das ist positiv.
Wie lange wirst du noch weitermachen?
Das kann ich noch nicht sagen. Mal schauen, wie lange ich mit den Jungen noch mitspringen kann.
Ist Olympia 2026 in Italien ein Thema in deinen Gedanken?
Mein erster Big-Air-Bewerb war in Mailand, den habe ich damals sogar gewonnen. Olympia in Europa zu erleben wäre ein Traum und es wäre schön, dort aufzuhören, wo alles angefangen hat. Es ist im Hinterkopf, aber ich mache mir keinen Druck. Ich habe zwei Goldmedaillen und muss keinem mehr etwas beweisen!
Ich mache mir keinen Druck. Ich habe zwei Goldmedaillen und muss keinem mehr etwas beweisen!
Anna Gasser
Würde dir später die Rolle als Trainerin zusagen?
Es macht mir Spaß, ich gebe auch gerne Tipps weiter. Als eine Art Mentorin für unsere Talente kann ich es mir sehr gut vorstellen.
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