Iraker angeklagt

Polizist verschleppt, gefoltert und hingerichtet

Steiermark
03.01.2023 07:00

Der Mord geschah 2015 im Namen der irakischen Terror-Organisation „Badr Brigade“. Der Iraker (32) floh nach Österreich, weil ihm im Geburtsland die Todesstrafe droht. Der Asylwerber leugnet die brutale Bluttat, sein Zwillingsbruder sei es gewesen. Ende Februar wird ihm in Graz der Prozess gemacht. 

Ein Polizist soll im Zuge der Terror-Unruhen im Irak verschleppt, gefoltert und erschossen worden sein. Dem Mann wurden die Finger- und Zehennägel herausgerissen, ehe er nach Tagen der unendlichen Qualen und Schmerzen durch drei Schüsse in den Kopf starb. Mit der Entführung wollten drei Terror-Anhänger 42.000 Euro vom Bruder des Polizisten erpressen.

Angeklagter darf nicht abgeschoben werden
Der brutale Mord liegt bereits acht Jahre zurück. Jetzt will die Staatsanwaltschaft Graz einen der drei mutmaßlichen Täter dafür zur Rechenschaft ziehen - angeklagt wurde ein 32-jähriger Iraker. Er wurde von einem Landsmann entlarvt.

Der Prozess findet in Graz statt, weil der Asylwerber im Zuge der großen Flüchtlingsströme in die Steiermark floh und jetzt nicht mehr abgeschoben werden darf. Denn wegen des Polizisten-Mordes würde ihm in seiner Heimat angeblich die Todesstrafe drohen. Seinen Komplizen soll dieses Schicksal widerfahren sein.

Mitglied einer der größten Terror-Milizen?
Der beschuldigte Schiite (das Schiitentum ist nach dem Sunnitentum die zweitgrößte religiöse Strömung innerhalb des Islam) gehört laut Anklageschrift der „Badr Brigade“ an. Sie ist die stärkste von etwa 50 Terror-Organisationen im Irak, die 2014 als Reaktion auf den IS gegründet wurden.

Die Sprecherin des Straflandesgerichts in Graz, Barbara Schwarz (Bild: Christian Jauschowetz)
Die Sprecherin des Straflandesgerichts in Graz, Barbara Schwarz
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Der Prozess beginnt am 20. Februar und findet vor Geschworenen statt. Drei Verhandlungstage wurden angesetzt.

Gerichtssprecherin Barbara Schwarz

Die Brigade hat die Aufgabe übernommen, die Verbindungslinien in den Westen zu kappen und kontrolliert seit Längerem das Innenministerium in Bagdad. Damit wird die Organisation laut Experten zu einem immer größeren Hindernis am Weg zur Stabilisierung des Irak.

Der Mord-Prozess im Namen des Terrors beginnt am 20. Februar. Anfang März sollen die Geschworenen dann ihr Urteil fällen.

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