Auf Forchers Spuren

Zwei neue Wirte auf der Dr. Heinrich Hackel-Hütte

Salzburg
25.12.2022 10:00

Benedikt Vilanek und Anton Bauer sind die zwei neuen Wirte auf der Dr. Heinrich Hackel-Hütte. Ab Neujahr servieren sie Tourengehern Knödel.

Mit dem Skidoo bringt der neue Hüttenwirt die „Krone“ von der Talstation in Werfenweng zur Dr. Heinrich Hackel-Hütte auf 1550 Metern Seehöhe – eine Ausnahme, denn für einen Aufstieg fehlt einfach die Zeit. Oben angekommen ist schnell klar, warum die Schutzhütte der Alpenvereins-Sektion Salzburg bei den Einheimischen einen großen Stellenwert genießt. Alle Tourengeher können sich schon auf den unvergleichlichen Ausblick bis hin zum Großglockner freuen: Nach drei Jahren wird die Hütte wieder auch im Winter geöffnet sein.

Das neue Hütten-Team: Koch Benedikt Vilanek (links) und Kellner Anton Bauer (Bild: Turrell/Masser/zVg)
Das neue Hütten-Team: Koch Benedikt Vilanek (links) und Kellner Anton Bauer

Bergluft mit dem Wiener Nachtleben getauscht
Während die Nachmittagssonne die vielen fernen Gipfel in gleißendes Licht taucht, erzählen die zwei Salzburger über ihren wahr gewordenen Traum, den einst schon Sepp Forcher lebte – die vor einem Jahr verstorbene Berg-Legende wuchs hier auf. „Ich hatte das schon länger im Kopf. Nach zwölf Jahren in Wien zog es mich in die Berge. Corona hat mir da auch die Entscheidung erleichtert“, sagt Benedikt Vilanek (34). Der Koch hatte 2020 noch zwei Bars und einen Club in Wien geführt. Doch das Nachtleben zerrte an Körper und Geist: „Hier ist die Lebensqualität viel besser.“

In eineinhalb Stunden erreichen Bergsportler die 1912 an einem Südhang erbaute Dr. Heinrich Hackel-Hütte in Werfenweng - im Winter auf Skiern, im Sommer zu Fuß. Das Skidoo steht dort für Waren-Transporte bereit. (Bild: Turrell/Masser/zVg)
In eineinhalb Stunden erreichen Bergsportler die 1912 an einem Südhang erbaute Dr. Heinrich Hackel-Hütte in Werfenweng - im Winter auf Skiern, im Sommer zu Fuß. Das Skidoo steht dort für Waren-Transporte bereit.

Seinen Partner, Anton Bauer (27), lernte er nach seiner Salzburg-Rückkehr bei seinem zwischenzeitlichen Job im Waldbad kennen. Bauer, gelernter Zimmerer und Wahl-Salzburger mit deutschen Wurzeln, half dort aus. Sechs Jahre lang arbeitete der 27-Jährige neben seinem Studium als Kellner in Salzburg – zuletzt bei einer Holzbau-Firma im Büro. „Wir haben immer wieder über die Berghütte geredet und ich wollte raus aus dem Büro“, ergänzt Bauer, der selbst im Sommer gern klettert und im Winter Touren geht. „Dann haben wir gesehen, dass die Hütte frei wird. Es ist einfach ideal mit dem Südhang und der kurzen Geh-Distanz.“

Selbstgemachte Speisen statt Industrie-Produkte
Und die neuen Wirte gehen mit der Zeit: „Der grüne Gedanke in der Küche ist uns wichtig.“ Emissionsarm, abfallfrei und (fast) nur heimische Produkte heißt die Devise. „Darum gibt es bei uns Holler- statt Orangensaft.“

Mindestens 60 Leute finden in den zwei Holz-Stuben der Hütte Platz. Auch im Winter können Besucher hier nächtigen. Vilanek und Bauer haben die ersten Kaspressknödel schon vorbereitet. (Bild: Lorenz Masser)
Mindestens 60 Leute finden in den zwei Holz-Stuben der Hütte Platz. Auch im Winter können Besucher hier nächtigen. Vilanek und Bauer haben die ersten Kaspressknödel schon vorbereitet.

Auf Verpackungsmaterial wollen sie so gut es geht verzichten – nur heimische Produkte kommen auf den Tisch: „Wir wollen sehen, wie weit es geht. Natürlich gibt es ein paar Abstriche beispielsweise Kaffee und Zimt“, erklären Vilanek und Bauer. Ein Schnitzel werden die Besucher vergeblich auf der Karte suchen. Der Koch und der Kellner setzen auf Knödel, Suppe und Brettljause. „Wir werden auch immer ein veganes Gericht anbieten.“ Offiziell eröffnet wird mit 1. Jänner – geöffnet ist in der Winter-Saison jedenfalls von Freitag bis Sonntag. „Ab Mai bis zum Oktober sind wir dann durchgehend oben“, erklären die stolzen Hüttenwirte, die von ihren Freundinnen unterstützt werden. Auch immer mit dabei: die 13 Jahre alte Hütten-Hündin Mia.

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