Ein renommierter Mentalcoach soll sich in Graz an einem minderjährigen Kicker vergangen haben. Der heute 88-jährige Angeklagte bestreitet die Vorwürfe vehement: „Habe so etwas nie gemacht, mein Ruf ist ruiniert!“
„Ein Fußballspiel ist ein Orgasmus!“, ließ der 88-jährige Angeklagte am Grazer Straflandesgericht keinen Zweifel daran, dass die sexuelle Komponente im professionellen Ballsport durchaus eine gewichtige Rolle spielt. So macht der renommierte Sportpsychologe auch keinen Hehl daraus, dass er mit den „Buam“ häufig über Sex gesprochen habe. Etwa darüber, dass Enthaltsamkeit vor einem Spiel die Leistungsfähigkeit steigere.
Nachwuchstalent wollte Selbstmord begehen
Unzählige Nachwuchstalente hat der Psychologe gecoacht und dabei durchaus große Erfolge erzielt. Doch ein einstiger Jung-Kicker erhebt schwere Vorwürfe gegen den heute 88-Jährigen: Vor über zehn Jahren soll es an einer Grazer Fußballakademie zu sexuellen Übergriffen gekommen sein, einmal soll der Angeklagte den damals 17-jährigen Burschen auch in seiner Villa missbraucht haben. Inzwischen hat der nunmehrige Ex-Fußballer auch einen Suizidversuch hinter sich und sitzt jetzt im Rollstuhl.
Der Angeklagte soll das Opfer mehrfach sexuell missbraucht haben, unter dem Vorwand, es sei gut für seine Fußballkarriere.
Staatsanwältin Gertraud Pichler
„Mein Ruf ist ruiniert“
„Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gemacht, nichts davon stimmt!“, gab sich der Angeklagte entrüstet. „Mein Ruf ist ruiniert, ich war sehr erfolgreich, jetzt wünsche ich mir, tot zu sein!“
Bezeugen kann die angeblichen Taten niemand. Weitere Spieler aus der damaligen Akademie-Zeit sollen nun zur Aufklärung der schwerwiegenden Vorwürfe beitragen - Prozess vertagt.
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