Justizwache verletzt

Inhaftierter Cage-Fighter zerlegte Notaufnahme

Steiermark
13.12.2022 06:31

Erneut gab es in der Justizanstalt Graz-Jakomini einen gewalttätigen Übergriff auf Justizwachebeamte. Ein Cage-Fighter aus Tschetschenien wollte sich nicht anpassen. Doch der Rückhalt seitens der Anstaltsleitung bleibt den Bediensteten weiterhin verwehrt. Nun denkt die Gewerkschaft erstmals laut über Maßnahmen nach.

„Wir haben die Kontrolle verloren!“ - Es waren heftige Missstände, die Justizwachebeamten von Graz-Jakomini im Juli in einem Schreiben an die Anstaltsleitung in der „Krone“ öffentlich machten. Ein Hilferuf, der große Wellen schlug, von den Verantwortlichen aber ungehört blieb.

Kampf um Rückhalt ungebrochen
Trotzdem kämpfen die Justizwachebeamten weiter um Rückhalt, gerade weil sie sich täglich Unmenschliches gefallen lassen müssen. Ein tschetschenischer Cage-Fighter etwa wurde unlängst an einem Tag mehrfach verlegt, weil er randalierte und einen Justizwachebeamten durch einen Schlag verletzte.

Rasierklinge unter der Haut versteckt
Doch wie so oft: Sein Benehmen blieb seitens der Anstaltsleitung quasi sanktionslos. Als sich der 30-Jährige dann mit einer geviertelten Rasierklinge, die er unter der Haut versteckt hatte, den Arm aufschnitt, wurde er mit viel Aufwand in die Nervenklinik gebracht.

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Der Anstaltsleiter boykottiert weiterhin Funktionäre bei ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit.

Albin Simma, Justizwachegewerkschaft

In der Notaufnahme tobte er weiter, beschimpfte Ärzte, Pfleger und Justizwache. Er riss sich von den Fesseln los und zerlegte die Einrichtung. Die Folge: wieder ein Verletzter.

„Kein Umdenken“
‘Die Gewerkschaft schließt Maßnahmen nun nicht mehr aus. „Resignierend müssen wir feststellen, dass der Anstaltsleiter uns weiter boykottiert. Alle Bemühungen haben zu keinem Umdenken geführt“, sagt Albin Simma, Vorsitzender der Justizwachegewerkschaft. Die Schikane führe so weit, dass langjährige Bedienstete lieber zur Polizei wechseln wollen - obwohl händeringend Personal gesucht wird.

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