An Grenze ausgesetzt

Familie mit Baby in Anhänger von Schlepper-Lkw

Tirol
05.12.2022 17:05

Flüchtlingsdrama an der Grenze von Tirol und Bayern! Ein Lkw-Fahrer soll eine türkische Familie mit einem Baby tagelang auf der Ladefläche seines Aufliegers befördert und letztlich in Kiefersfelden bei einer Raststätte ausgesetzt haben. Vom Schlepper fehlt bis dato jede Spur.

Die Familie sei bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag bei der Rastanlage in Kiefersfelden zurückgelassen worden. „Da die Migranten dort längere Zeit herumstanden und einen orientierungslosen Eindruck machten, haben Zeugen die Bundespolizei verständigt“, heißt es vonseiten der deutschen Ermittler. Bei den Betroffenen handelte es sich um einen 29-jährigen Mann, eine Frau (25) und deren elf Monate altes Baby.

Pässe vor der Fahrt abgenommen
Nach ersten Erkenntnissen der Rosenheimer Bundespolizei habe der Fahrer eines Lastwagens die Familie an der Tank- und Rastanlage Inntal-Ost mitten in der Nacht unvermittelt aufgefordert, die Ladefläche zu verlassen. Anschließend sei er mit seiner weißen Zugmaschine und dem Auflieger mit dunkler Plane davongefahren. Vor Beginn der Fahrt soll der Lkw-Lenker ihnen die Pässe abgenommen und dann nicht mehr zurückgegeben haben.

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In Zagreb hätten sie sich dem Schleuser anvertraut, der sie auf der Ladefläche vier Tage lang mitgenommen habe.

Deutsche Ermittler

Vier Tage in Anhänger ausgeharrt
Die Familie sei zur Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht und in der Dienststelle zunächst versorgt worden. „Eigenen Angaben zufolge stammen sie aus der Türkei. Sie seien mit ihrem elfmonatigen Kind über Serbien nach Bosnien geflohen. In Zagreb hätten sie sich dem Schleuser anvertraut, der sie auf der Ladefläche vier Tage lang mitgenommen habe“, so die Ermittler weiter.

Asylantrag in Österreich gestellt
Ihre Papiere mussten sie ihm offenbar aushändigen. Diese habe er zerrissen und vernichtet. „Nähere Angaben zum Fahrer beziehungsweise zum Lastkraftwagen konnten oder wollten die beiden erwachsenen türkischen Staatsangehörigen nicht machen. Da sie auf Nachfrage hin erklärten, dass es ihnen nicht auf Schutz oder Asyl in Deutschland ankäme, wurden sie den österreichischen Behörden übergeben“, so die deutsche Polizei abschließend.

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl teilte der Familie, die in Österreich einen Asylantrag stellte, ein Quartier in Kärnten zu und stellte Zugtickets für die Fahrt aus.

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