Mit einer großen Feier zelebrierte am Samstag die Tiroler Bäuerinnenorganisation in Alpbach ihr Jubiläum. Seit der Gründung veränderte sich nicht nur das Bild der Bäuerin, sondern auch die Bedingungen für die Arbeit am Hof wandelten sich zum Positiven. Es ist noch viel geplant.
Seit mittlerweile sechs Jahrzehnten setzt sich die Tiroler Bäuerinnenorganisation für die soziale Absicherung der Frauen in der Landwirtschaft ein. Acht Bezirksbäuerinnen wählten im Jahr 1962 mit Anna Hechenberger aus Kitzbühel ihre erste Landesbäuerin. Tirol war damit das dritte Bundesland, das eine solche Funktion in Österreich stellte.
Heutige Standards galten als große Durchbrüche
Das vorrangige Ziel war es, die Vernetzung von Frauen untereinander zu erleichtern und ihre Position in der Gesellschaft zu stärken. Sind heutzutage Pensionsversicherungen, Karenzgeld oder Mutterschutz für Bäuerinnen die Norm, musste zur Anfangszeit der Organisation hart darum gekämpft werden. „Die Tiroler Bäuerinnenorganisation erwirkte in den 60 Jahren seit ihrer Gründung zahlreiche Meilensteine für die Frauen im ländlichen Raum . Dabei haben sich die Herausforderungen über die Jahre gewandelt“, erklärt Landesbäuerin Helga Brunschmid.
Im Rahmen des gestrigen Ehrentages stellte man 60 aktuelle Projekte vor, die sich auch um Themen und Problematiken der heutigen Zeit drehen. „Wir haben unsere Inhalte anhand von sechs Säulen definiert – das sind Lebensraum und Umwelt, Bildung, Gesundheit und Soziales, Gesellschaft und Gemeinschaft, Wirtschaft und Nachhaltigkeit sowie Kultur“, sagt Brunschmid. Für das Projekt „Frauen helfen Frauen“ sammelte man zudem Spenden.
Viele unserer Bäuerinnen kommen nicht aus der Landwirtschaft und haben eine andere berufliche Ausbildung. Dabei können die bereits erworbenen Fähigkeiten, wie etwa aus dem Sozialbereich, auch sinnvoll am Betrieb eingesetzt werden.
Landesbäuerin Helga Brunschmid
Riesiges Netzwerk vertritt Frauen in Tirol
Mit rund 18.5000 Mitgliedern bilden die Bäuerinnen das größte Frauennetzwerk Tirols. Dieses erstreckt sich von der Orts- über die Bezirks- bis eben hin zur Landesebene. Dort widmen sich die Frauen zahlreichen Weiterbildungsangeboten oder dem Thema Lebensqualität. Besonders am Herzen liegen ihnen die Bewusstseinsbildung sowie Sensibilisierung verschiedener landwirtschaftlicher Themen und der Mehrwert der heimischen Land- und Forstwirtschaft.
Zukunftsthemen auch weiterhin am Radar
Diese Schwerpunkte sollen auch in den kommenden Jahren im Fokus stehen, wie Brunschmid verrät: „Viele unserer Bäuerinnen kommen nicht aus der Landwirtschaft und haben eine andere berufliche Ausbildung. Dabei können die bereits erworbenen Fähigkeiten, wie etwa aus dem Sozialbereich, auch sinnvoll am Betrieb eingesetzt werden.“ Zudem setzt man sich mit vielen Projekten für den Klimaschutz in Tirol ein.
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