Der Psychotherapie-Verband erkennt eine Zunahme von seelischer Belastung bei den Tirolerinnen und Tirolern. Zugleich fordert man bessere Rahmenbedingungen für die derzeit rund 13.000 Personen in therapeutischer Behandlung.
Am Tag der psychischen Gesundheit und der Psychotherapie warnten Tirols Psychotherapeuten vor einem krisenbedingten Anstieg der seelischen Belastungen für die Tiroler. „Quer durch alle Gesellschaftsschichten und quer durch alle Altersgruppen sehen wir deutlich negative Auswirkungen auf die Psyche der Tirolerinnen und Tiroler“, betonte Ines Gstrein, die Vorsitzende des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie.
Wichtig ist, dass Patientinnen und Patienten bei ersten Anzeichen von Problemen möglichst früh psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, dadurch wird meist viel Leid erspart.
Ines Gstrein, Vorsitzende des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie
Depressive Symptome, Ängste, Suchtverhalten und zwischenmenschliche Probleme würden krisenbedingt zunehmen. Und auch bei stabilen Menschen würden sich Erschöpfung, Ernüchterung und Hoffnungslosigkeit breit machen. Rasches Handeln sei laut Gstrein dann entscheidend: „Wichtig ist, dass Patientinnen und Patienten bei ersten Anzeichen von Problemen möglichst früh psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, dadurch wird meist viel Leid erspart.“
Bessere Rahmenbedingungen gefordert
Derzeit befinden sich rund 13.000 Tiroler in Psychotherapie – 70 Prozent davon sind Frauen. Für viele Betroffene ist es schwierig, einen Platz zu bekommen. Kassenplätze seien mit langen Wartezeiten verbunden oder würden eine schwere Erkrankung voraussetzen. Psychotherapeut Bernhard Hungsberger forderte daher bessere Rahmenbedingungen für die Behandlung in Tirol und betonte, wie wichtig es sei, Stigmen um das Thema loszuwerden.
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