Wenn man in Länder fährt, die durch Krieg und Armut gezeichnet sind, um dort Hilfe aufzubauen, zeugt das von Mut. Die junge Steirerin Rebecca Thomas macht das aus tiefster Überzeugung.
„Ob ich mutig bin? Diese Frage habe ich mir eigentlich überhaupt noch nie gestellt.“ Dann beantworten wir sie eben für die Grazerin Rebecca Thomas: Selbstverständlich ist es über die Maßen mutig, in unsichere Länder zu fahren, das noch dazu völlig selbstlos. Denn die 29-Jährige tut das, um im Rahmen ihrer Tätigkeit beim Roten Kreuz Menschen zu helfen.
Sie war bereits in Ruanda und Äthiopien sowie in Albanien, 2021 verbrachte sie sogar ein halbes Jahr im Auslandseinsatz. „Wir versuchen vor Ort, einen funktionierenden Rettungsdienst auf die Beine zu stellen, um die Einwohner langfristig zu unterstütze“, erklärt sie den Fokus. Sie fühle sich dabei vom Roten Kreuz „sehr gut vorbereitet und geschützt, wir sind auch nicht direkt bei Kampfhandlungen oder in Kriegsgebieten“, schildert sie. Freilich: „Ein Restrisiko bleibt.“
Und die Narben der Länder hinterlassen bei der empathischen jungen Frau natürlich auch tiefe Spuren: „Wenn man etwa Einschusslöcher sieht. Oder wenn wir, was oft der Fall ist, mit der Not und dem Elend konfrontiert sind. Wir befinden uns da in Gegenden, wo wir die Extremsituationen, denen die Einheimischen ausgesetzt sind, hautnah miterleben. Armut, häusliche Gewalt, Vergewaltigungen, Verletzungen. So etwas kann keinen kalt lassen.“
Sie selbst beeindrucken die Begegnungen mit den Menschen, die sie vor Ort hat, deren Zuneigung und ehrliche Dankbarkeit. „Ich nehme von jedem Einsatz auch etwas mit fürs eigene Leben: Nämlich den Respekt vor dem Zusammenhalt, den die Menschen vor Ort haben. Und dass wir hier in Österreich sehr privilegiert sind. Weil wir auf einem sicheren Fleckerl der Erde leben, eine Sicherheit, über die wir uns selten Gedanken machen, die für uns alltäglich ist. Für die Menschen, die ich bei den Einsätzen kennen gelernt habe, ist sie das überhaupt nicht.“
Sie ist bereits wieder im Einsatz
Rebecca Thomas wird diese Zeilen heute in der Zeitung nicht lesen, denn sie ist schon wieder auf Tour, diesmal in Albanien, danach folgen weitere Einsätze in Äthiopien und Ruanda. Ihre Motivation: „Ich möchte anderen helfen, es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man das vor Ort geschafft hat." Hut ab vor so viel Engagement. Und Mut.
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