Der ohrenbetäubende Verschublärm in Graz-Gösting treibt Anrainer seit Jahren zur Verzweiflung. Anrainer haben eine Sammelklage eingereicht. Nach mehreren Verzögerungen beginnt am Dienstag der Prozess.
Unerträglicher Lärm, schlaflose Nächte, blankliegende Nerven: Seit 2019 leiden Anrainer des ÖBB-Verschiebebahnhofs im Grazer Bezirk Gösting unter ohrenbetäubendem Quietschen - wir haben mehrfach berichtet. Rund 100 Anrainer haben sich zusammengeschlossen und eine Sammelklage gegen die ÖBB eingereicht.
Alle Anrainer sind sich einig: Lärm hat zugenommen
Nach mehreren Verzögerungen startet am Dienstag am Landesgericht für Zivilrecht in Graz der Prozess. „Primär geht es darum, ob sich der Lärm seit 2019 erhöht hat. Alle Anrainer sagen das unisono. Die ÖBB meinen aber, das war schon immer so“, erklärt Rechtsanwalt Georg Eisenberger, der die lärmgeplagten Anrainer vertritt. Er selbst habe einmal in der Gegend gewohnt und es sei unglaublich, wie sehr der Lärm zugenommen habe.
100 Anrainer haben sich bei uns gemeldet und jeder einzelne sagt, dass der Lärm seit 2019 deutlich zugenommen hat. Die ÖBB behaupten, es war schon immer so.
Rechtsanwalt Georg Eisenberger
Lärm nimmt in unerträglichem Maß zu
„Wir sprechen hier von 110 Dezibel, das ist schwerstens gesundheitsschädigend“, so der Jurist. Es sei allen Anrainern klar, dass es neben einem Verschubbahnhof laut ist, aber der Lärm habe in einem unerträglichen Maß zugenommen. Die zentrale Forderung der Anrainer ist daher, dass die Geräuschkulisse wie vor 2019 wieder hergestellt werden soll.
Was Anwalt Eisenberger befürchtet: „Wenn der Lärm längere Zeit so ist, wird es ’ortsüblich’ und man es nicht mehr bekämpfen. Darauf könnten die ÖBB spekulieren.“ Ob die Anrainer nun auf dem Gerichtsweg ihre Ruhe finden, wird sich zeigen
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