Ein wegen mehrfacher Vergewaltigung eines erst 15-jährigen Mädchens verurteilter Kroate setzte sich in die Steiermark ab. Dort klickten nun allerdings die Handschellen. Der 22-Jährige sitzt in Auslieferungshaft.
Ein grauenvolles Martyrium musste ein erst 15-jährige Mädchen in einem Dorf bei Zadar (Kroatien) über sich ergehen lassen. Sechs junge Männer sollen sie von August 2018 bis Juli 2019 regelmäßig sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Teilweise zeichneten sie die Taten mit einem Handy auf. Sie erpressten die Jugendliche damit und drohten, die Filme an ihre Eltern und Freunde zu schicken, wenn sie dem Sex nicht zustimme.
Drei Jahre später wurden die sechs Angeklagten Ende Juli - nicht rechtskräftig - zu Haftstrafen verurteilt. Der 22-jährige mutmaßliche Haupttäter fasste sieben Jahre Haft aus. Doch er wollte seiner Strafe entgehen und flüchtete noch vor der Urteilsverkündung.
„Paradebeispiel für Zusammenarbeit“
Am 18. August wurde ein EU-Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt. Nur einen Tag später klickten in einer Grazer Wohnung, in der er schon einmal gelebt haben soll, die Handschellen! Zivile Fahnder der steirischen EGS (Einsatzkräfte zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) nahmen den Mann fest, er leistete keinen Widerstand. „Ein Paradebeispiel für internationale polizeiliche Zusammenarbeit“, heißt es von der Landespolizeidirektion.
Der 22-Jährige sitzt nun in Auslieferungshaft, bestätigt die Staatsanwaltschaft Graz auf „Krone“-Anfrage. Anfang September wird dann die Auslieferungsverhandlung stattfinden.
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