Chef der Paldauer

Schlager-Star holt sich mit 65 Lizenz zum Fliegen

Steiermark
21.08.2022 16:00

Was verbindet Paldauer-Chef Franz Griesbacher mit Starkoch Johann Lafer? Beide kommen aus der Südoststeiermark - und sie teilen sich die Leidenschaft für Helikopter. 

Auf jede seiner Gold- und Platinschallplatten betont der Bandleader der Paldauer, Franz Griesbacher, seine Bodenständigkeit und Bescheidenheit. Doch wenn es um die Leidenschaft des Fliegens geht, dann hebt der Musiker ab. „Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt und bin erstmals stolz auf mich“, schwärmt der 66-Jährige nach seinem letzten Hubschrauberflug von Hohenems in seine Heimatgemeinde Paldau.

Ein vierstündiger Flug nicht als Passagier, sondern als Privatpilot im Robinson R22. „In der Pandemie hatte ich endlich Zeit, den Pilotenschein zu machen. Ich habe monatelang Tag und Nacht gebüffelt“, verrät Griesbacher. „Niemand wollte mir diese anspruchsvolle Ausbildung im fortgeschrittenen Alter zutrauen. In der Grazer Flugschule haben sie geglaubt, ich mache einen Scherz.“

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Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt und bin erstmals stolz auf mich.

Franz Griesbacher

„Ich war der Älteste bei der Flugausbildung
„Nach fünf Schnupperflügen habe ich gewusst, dass ich dieses Wagnis durchziehe.“ In der fast einjährigen Ausbildung standen Luftrecht, Meteorologie und Flugplanung am Stundenplan, auch das Abtesten des Leistungsvermögens. Der Lernstress zeigte sich beim Ü-60-Flugschüler gleich mit einer schmerzhaften Gürtelrose.

Der frisch gebackene Hubschrauber-Pilot Franz Griesbacher (Bild: Christian Jauschowetz)
Der frisch gebackene Hubschrauber-Pilot Franz Griesbacher

„Ich glaube, ich war der Älteste, der je zur Prüfung angetreten ist. Ich will damit nicht prahlen, sondern beweisen, dass Alter nie im Wege stehen soll, um seinen persönlichen Traum zu erfüllen. Wenn man es will, dann schafft man es!“

Zum 65. Geburtstag überraschte der Paldauer seine Familie mit einem Rundflug. „Da haben sie gestaunt, als ich mich selbst ans Steuer gesetzt habe“, lacht der Perfektionist, der bisher 200 Flugstunden absolviert und genossen hat. „Das ist ein erhabenes Gefühl, über der Heimat zu schweben und die Welt aus der Vogelperspektive zu entdecken.“

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Ich will damit nicht prahlen, sondern beweisen, dass Alter nie im Wege stehen soll, um seinen persönlichen Traum zu erfüllen.

Franz Griesbacher

Der Privatpilot hat nun Blut geleckt: Griesbacher lernt bereits dafür, größere Hubschrauber pilotieren zu dürfen. „Mit mir kann man den günstigsten Rundflug machen, weil ich als Privatpilot keinen Euro verrechne“, freut sich der frischgebackene Pilot, der vom eigenen Hubschrauber träumt. „Dafür muss ich noch absammeln gehen“, lacht der Band-Chef, der im Spätherbst mit der neuen Paldauer-CD natürlich auch in Richtung Hitparade abheben möchte.

Sterne-Koch Johannes Lafer hatte sogar ein eigenes fliegendes Catering-Service im Programm. (Bild: zVg)
Sterne-Koch Johannes Lafer hatte sogar ein eigenes fliegendes Catering-Service im Programm.

Flugangst mit Brutalo-Therapie bekämpft
Auch Starkoch Johann Lafer hat sich vor 22 Jahren seinen Traum vom Fliegen erfüllt. Dafür war der gebürtige Südoststeirer sogar bereit, seine Flugangst zu überwinden und die lähmenden Angstzustände unter Kontrolle zu bringen. „Das war eine Brutalo-Therapie mit außergewöhnlichen Flugmanövern. Ich bin damals kurz davor gewesen, hinzuschmeißen“, gesteht der mittlerweile von Flugangst befreite Sternekoch.

„Kochen ist wie Hubschrauberfliegen. Für beides braucht es unglaublich viel Feingefühl und Liebe zum Detail“, erzählt er aus seiner 40-jährigen kulinarischen Karriere. Mit der Firma „Heli Gourmet“ hat der geschäftstüchtigen TV-Koch seine beiden Leidenschaften vereint.

Der bevorstehende 65. Geburtstag zwingt den gewerblichen Vielflieger nun zur Landung. „Ich habe meinen eigenen Hubschrauber schweren Herzens verkauft. Ohne Business sind die Erhaltungskosten zu hoch, und die Anfeindungen mancher Öko-Leute verleiden das Hobby“, gesteht Lafer, der künftig etwas ruhiger seinen Höhenflug im geleasten Hubi fortsetzen möchte. „Und das auch hierzulande. Schon bald werde ich nämlich wieder viel mehr Zeit in der Steiermark verbringen“, gibt er sich kryptisch.

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