„Krone“ unterwegs

Mit Maishofener Modell gegen Spekulation

Salzburg
19.08.2022 05:30

Drei Millionen-Euro-Projekte legt Franz Eder zu Ende seiner Amtszeit auf den Tisch. Mit seinem Baulandsicherungsmodell will er den Abverkauf der Heimat vorbeugen.

Vier weiße Stühle stehen im Bürgermeister-Büro in Maishofen. Ortschef Franz Eder klärt auf: „Das Büro ist auch gleichzeitig Trauungssaal. Ich muss daher immer wieder meinen Schreibtisch räumen“, schmunzelt der Berufsschul-Lehrer im Nebenberuf. Das wird der Nachfolger nicht mehr tun müssen. Weil: „Im Haus daneben entsteht ein neues Gemeindezentrum.“ Es ist eines der drei Millionen-Euro-Projekte, die in den nächsten Jahren im Ort realisiert werden.

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Das Vereinsleben und der Zusammenhalt sind gut und wichtig. Es ist bei uns auch so schön gepflegt. Parkplätze sind gratis, das ist super.

Karin Ponsold-Wallinger war 33 Jahre lang hier als Frisörin tätig

Neben dem neuen Gemeindeamt, das bis Frühjahr 2024 um neun Millionen Euro gebaut wird, bekommt der Ort auch einen neuen Kindergarten (Fertigstellung nächstes Jahr, 4,5 Millionen Euro) und ein neues Sport-Zentrum (fünf Millionen Euro): Künftig wird dort nicht nur Fußball, Tennis, Plattenwerfen und Langlaufen angeboten, geplant sind auch eine Pumptrack-Anlage sowie Motorik-Geräte.

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Man fühlt sich hier im Dorf einfach wohl. Der Ort liegt hier zentral im Pinzgau, es ist wunderschön. Und die Anbindung ist einfach sehr gut.

Johannes Neumayr, ein waschechter Maishofener.

Neben den Großprojekten ist Eders neues Baulandsicherungsmodell spannend - womöglich eine Mustervorlage für die Bürgermeister-Kollegen: „Die Gemeinde wird den Grund zum Bauen nicht mehr verkaufen, sondern nur das Baurecht vergeben. Dieses kann innerhalb der Familie und über Generationen weitergegeben werden.“ Heißt: Interessierte zahlen nach Tilgung der Baugrund-Kosten jährlich nur mehr einen symbolische Euro für den Baurechtszins.

Ein fairer Zugang für die Einheimischen, so Eder: „So schließen wir den Spekulationsgedanken aus.“ Sollte ein Verkauf notwendig werden, geht der Grund zurück an die Gemeinde – das Haus wird zum Schätzwert vom nächsten Bewerber abgelöst. Es sei die einzige Chance, damit Baugrund nicht am gnadenlosen Immo-Markt landet, betont Eder: „Damit wollen wir dem Abverkauf der Heimat vorbeugen.“

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