„Krone“-Interview

Fever 333: Mit viel Geduld die Welt verändern

Niederösterreich
15.08.2022 06:00

Neben all den Elektronik-DJs und Rappern mit dicker Hose wartet das diesjährige Frequency auch mit einer echten Polit-Rockband auf. Fever 333 sehen sich weniger als eine Band und mehr als eine Bewegung, die gegen systematischen Rassismus, Armt und Ungerechtigkeiten auf der Welt eintritt. Am 18. August streut man diese Botschaften samt aggressiver Musik und einer bahnbrechenden Bühnenperformance über den St. Pöltner Green Park. Der „Krone“ stand das Trio vorab Rede und Antwort und lässt uns tief in die sozial- und gesellschaftspolitische Gedankenwelt eintauchen.

„Krone“: Jason, Stephen, Aric - Konzerte von Fever 333 sind nicht wirklich Konzerte. Ihr habt mit eurer Band über die Jahre ein Movement heraufbeschworen und artikuliert euch gerne politisch und gesellschaftskritisch.
Jason Butler:
Wir wollen einen Safe Space und die maximale Freiheit anbieten. Bei uns können Menschen Diskussionen führen, die sie sich woanders nicht zu führen trauen. Wir repräsentieren all jene Menschen, die im Rock, dem Punk oder auch dem Hip-Hop sonst keinen Platz haben oder sich ausgegrenzt fühlen. Diese Genres versprechen oft liberales Denken, Offenheit und radikale Ideen, aber sind meist durchseucht von archaischen und konservativen Gedanken. Dagegen treten wir auf.

Inwieweit hat euch die seit Jahren andauernde, schwierige Lage in den USA zu Bandgründung motiviert und wie stark war der Einfluss anderer Bands, die sich auch in eurer Gegend bewegen?
Butler:
Es gibt tolle Künstler und Bands wie Public Enemy, Bob Dylan, Bob Marley oder Rage Against The Machine, die wichtige Arbeit geleistet haben. Sie hatten klare Visionen und haben die Latte sehr hochgelegt. Man kann Kunst auch mit Aktivismus verbinden und Soziopolitisches einknüpfen. Das Klima in den USA ist gerade sehr heftig, aber war in der Geschichte immer schon sehr angespannt. Farbige und liberal denkende Menschen hatten es noch nie leicht. Es ist derzeit sehr wild und turbulent und vor allem brutal, aber das war immer schon so. In den Schulen lernst du nur relativ aktuelle Geschichte, aber die Verwerfungen und Brutalitäten der Vergangenheit werden ausgeschwiegen. Wir haben uns in den letzten zehn, 15 Jahren selbst so weit gebildet, dass wir irgendwann das Gefühl hatten, wir können nun dieses Projekt starten.

Welche Arten von Safe Space könnt ihr den Menschen anbieten? Und gehen die über die bloße Musik hinaus?
Butler:
Wir haben eine Charity-Aktion, die „Walking In My Shoes Foundation“. In jeder einzelnen Stadt, in der wir unterwegs sind, versuchen wir damit Geld zu sammeln, um die armen Menschen mit Waren, Gütern, Informationen oder anderen Hilfen zu unterstützen. Wir verbinden uns mit den lokalen Organisationen und teilen das Geld von Merchandise- und Ticketverkäufen und spenden manchmal einfach so einen gewissen Betrag. Man kann nicht immer nur über Dinge reden, man muss auch etwas tun. In unseren Leben arbeiten wir stark für die Sachen, die unserer Ansicht nach wichtig und nötig sind, um die Welt positiv zu verändern. Abseits der Charity-Aktion leben wir das auch so.

Unter welchen Gesichtspunkten sucht ihr euch die verschiedenen Charity-Projekte in den Städten aus?
Butler:
Wir fragen die Leute vorab, was am meisten Sinn macht und kooperieren dann mit diesen Organisationen. Manchmal kriegen wir auch Tipps und es werden Hinweise an uns herangetragen. Dann recherchieren wir selbst und erkundigen uns, wo das Geld wirklich hinfließt und ob eine Unterstützung Sinn macht. Da wir in den jeweiligen Städten nicht leben und keine Ahnung haben, müssen wir uns genau erkundigen.

Macht ihr das nicht nur einerseits deshalb, weil es euch wichtig ist, sondern auch, weil es kaum Bands da draußen gibt, die sich so sehr für andere Menschen engagieren?
Stephen Harrison:
Es gibt viele Bands die helfen, aber sie sind vielleicht nicht so bekannt wie die Großen aus der Vergangenheit. Als Jason die Idee zu Fever 333 hatte, war mir bewusst, dass die Leute ein bisschen dafür brauchen würden, weil es in vielerlei Hinsicht ein total neuer, frischer Ansatz war. Es war längst an der Zeit, dass sich in der Musikindustrie was tun muss und wir drei hatten viele Gespräche, wo wir schon vor dem allerersten Konzert überlegten, wie wir den sozialen Aspekt herausstreichen könnten. Diese Konversationen haben sehr viel angestoßen und verändert. Es wäre schön zu sehen, dass sich viele Menschen davon inspiriert sehen. Gerne auch berühmtere Menschen, die viele andere erreichen, aber es tut sich schon viel. Auch außerhalb von Punk und Hardcore.
Butler: Es gibt so viele Leute, die verständlicherweise aus Wut und Frustration bestehen, aber es gibt noch mindestens genauso viele, die voller Hoffnung sind und etwas verändern wollen. Es ist heute so leicht wie nie zuvor, ein globaler Weltbürger zu sein und sich über alles zu informieren, aber es ist auch so schwer wie nie zuvor, die richtigen Quellen zu verwenden, alles gegenzuchecken und zu vertrauen. Wir haben das Privileg, als Musiker eine schöne Plattform zu haben und ehren diese Plattform damit, dass wir etwas tun und die Wahrheit aussprechen. Das ist das Mindeste, das wir tun können.

In der Vergangenheit war das Business voll mit Menschen, die Protestsongs schrieben und sich politisch klar deklarierten. Ist diese Haltung wieder im Steigen begriffen, wo die Welt immer schlimmer wird. Motiviert das zum Schreiben?
Butler:
Niemand soll die Pflicht verspüren, sich artikulieren oder daran arbeiten zu müssen. Die beste Arbeit entsteht immer dann, wenn man etwas gerne und mit Leidenschaft macht. Man muss daran glauben und dahinter sein. Was wir machen ist nicht glamourös. Es macht oft wenig Spaß, ist von Schikanen und Boshaftigkeiten begleitet und man verdient auch nicht viel dabei. Wir haben einfach ein größeres Bewusstsein als die Generationen davor. Das Internet ist gefährlich, aber auch sehr nutzbringend. Man hat alle Zugänge und kann sich bei Interesse viel breiter bilden als früher. Olli Sykes, der Sänger von Bring Me The Horizon, hat dazu einmal etwas Interessantes gesagt: „Sobald du eine Plattform hast, ist das bloße Anbringen von Botschaften hilfreich“. So hatte ich das noch nicht gesehen, aber er hat total recht. Wenn du den Leuten sagst „missbrauche keine Frauen“ oder „trink nicht am Steuer“, macht das Sinn und bleibt hängen. Viele Menschen wollten Fortschritte machen und tun sich schwer damit. Wir müssen alle etwas geduldiger sein, um die Welt verändern zu können.

Einerseits könnt ihr mit euren Texten und Konzerten eure eigenen Dämonen bekämpfen, andererseits inspiriert ihr damit viele Menschen. Wie wichtig ist euch das am Ende des Tages?
Aric Improta:
Wir haben das Glück, viele tolle Vorbilder zu haben, die in der Musik schon Pionierarbeit geleistet haben. Dieses Bewusstsein dafür ist auch verantwortlich dafür, dass wir so viel Zeit und Energie in Kunst und Kultur allgemein stecken. Unsere Familien und geliebten Menschen stehen uns immer bei, auch wenn wir manchmal eigenartig wirkende Wege gehen. Wenn jemand dasselbe Gefühl oder Bewusstsein wie wir hat, ist das nicht nur schön, sondern schlichtweg umwerfend. Wir tun, was wir können, aber wenn sich Leute auch noch zu eigener Kunst von uns inspiriert fühlen, kann man das kaum noch übertreffen.

Schon eure Vorgängerbands wie The Chariot oder Letlive hatten ein gesellschaftspolitisches Bewusstsein. Baut Fever 333 darauf auf?
Butler:
Definitiv, so sehen wir das. Das klingt jetzt ein bisschen verrückt, aber wenn die Jungs, die mit mir auf der Bühne stehen, performen, ist das wie protestieren an sich. Die Performance ist eine Form des Protests und deshalb wollte ich die Band mit ihnen gründen. Wir haben das schon früher gemacht und jetzt zu Fever 333 mitgenommen, aber ich persönlich bin schon daheim und mit alten Projekten sehr stark mit Aktivismus konfrontiert gewesen. Er ist uns nicht neu. Auch Literatur war immer wichtig, aber die physische Repräsentation des Protests ist das Allerwichtigste. Wir werden das für immer so weitermachen und haben noch viel Lust daran. Wir glauben an den Frieden und kämpfen für ihn bzw. repräsentieren ihn physisch mit unseren Möglichkeiten auf der Bühne.

Songs wie „Inglewood“ zeigen, dass ihr hauptsächlich auf die Situation in den USA anspielt, aber wie wichtig ist euch die globale, für alle gültige Message hinter euren Tracks?
Butler:
Extrem wichtig. Am Ende des Tages haben wir auf einem molekularen Weg alle mit denselben Problemen zu tun. Was interessiert uns, verstört uns, ängstigt uns, freut uns, regt uns auf? Manche Probleme wirken etwas amerikanisch, weil wir sie so erklären. Wir haben aber unlängst eine Frau in Hamburg getroffen, die uns davon erzählte, wie sie in eine prekäre Situation kam, diese zum Jobverlust und zur Armut führte und damit ihr Leben total veränderte. Der Song „Inglewood“ hat ihr aus der Seele gesprochen, weil der Inhalt für alle gleich zu verstehen ist. Die Botschaften sind global, wir bieten eine breite Palette für alle an. Es geht nicht nur um uns und unsere Erfahrungen. Diese wollen wir so gut es geht teilen. In Songtexten, auf Konzerten und in Interviews.

Es geht in euren Texten viel um Mächte, Ermächtigung oder das Aufzwingen. Ist es manchmal ein schmaler Grat zwischen die Leute auf etwas aufmerksam zu machen oder beginnen, die Themen zu predigen?
Harrison:
Nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass wir predigen. Gerade auf einem Konzert kommen wir da nicht in Gefahr. Wir machen ganz klar, dass wir keine Antworten auf Fragen haben. Wir haben Fakten und erzählen von unseren Erfahrungen. Was auf der Bühne passiert, spricht oft für sich selbst. Wir müssen nicht immer über die amerikanische Situation aufmerksam machen, denn es steckt alles in den Liedern selbst. Wir erzählen, wie es ist und wollen niemanden zu etwas forcieren oder zwingen. Jeder soll die Show genießen, das geht bei uns sehr leicht. Es gibt keinen Grund für eine Predigt.
Butler: Wenn die Leute sich von Inhalten angesprochen fühlen, können sie sie hören und weiterverfolgen. Wenn nicht, dann müssen sie das auch nicht. Wir Menschen haben alles probiert: Krieg, Gewalt, Propaganda und soziale Experimente. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann wir das letzte Mal den Fokus auf Diskurs gesetzt haben. Wir wollen aber Diskurs anbieten. Du bist jederzeit eingeladen teilzunehmen, kannst aber auch gehen, wann du willst. Wir reden über die Fakten und wenn Fakten nichts für dich sind, dann können wir leider auch nichts für dich tun.

Durch die Kraft, die eure Bühnenshows mit sich bringen, sehen die Menschen wohl eine Fluchtmöglichkeit aus der Realität und ihrer harten Situation.
Butler:
Ermächtigung ist etwas richtig Großes, das sich oft erst später entfaltet. Manche kommen vielleicht erst nach fünf oder sechs Jahren drauf und verstehen dann, was Fever 333 transportieren wollen. Das ist absolut okay und für mich nachvollziehbar. Manchen ist es zu extrem. Ich habe früher auch Botschaften geschrieben, wie „wenn ihr nicht mit uns seid, seid ihr gegen uns“. Ich war aber auch sehr frustriert und ziemlich betriebsblind. Mit dem Alter habe ich meinen Geist geöffnet und die Möglichkeiten gesehen, die es sonst noch gibt. Ich wurde toleranter und habe den Menschen die Chance gegeben, ihr eigenes Tempo zu gehen. Viele Freunde von mir sind radikale Oppositionelle und haben unverbesserliche Ressentiments gegen alles und jeden. Davon habe ich mich gelöst und das hat mich weitergebracht.
Harrison: Man muss akzeptieren und verstehen, dass Menschen unterschiedlich sind. Ich kann mich nicht auf die Bühne stellen, etwas sagen und dann erwarten, dass sich der gesamte Saal nach mir ausrichtet und alles genauso sieht wie ich. Wenn du das erwartest, wirst du am Ende ziemlich sicher enttäuscht sein, denn so läuft es nicht. Man muss bei seinen moralischen Standpunkten bleiben, aber jeder hat seine eigenen, befindet sich in unterschiedlichen Lebenssituationen und Realitäten und hat sein eigenes Tempo. Dieses Bewusstsein haben wir zunehmend entwickelt.

Wird zukünftige Musik von euch auf das bereits Erschaffene aufbauen und von dort weiterführen? Wollt ihr ein immer größeres Bild eurer Vorlieben und Ideale malen?
Butler:
Das wäre ein Ziel. Wir lernen immer dazu, akzeptieren mehr, kennen uns immer besser aus und können die nächsten Schritte machen. Wichtig ist auch, wie die Worte und ihre Botschaften in ein bestimmtes Klangbild passen. Wir wollen so viele Leute wie möglich erreichen. Manche hören nur die Songs, weil sie sie gut finden und lesen die Texte vielleicht erst später. Wenn jemand erst nach zwei Jahren erkennt, dass systematischer Rassismus real ist und wir darüber singen, ist das auch okay. All das ist ein Teil des größeren Bildes. Als Künstler müssen wir aber immer voll auf das jeweilige Produkt setzen. Wir hatten viele Momente, in denen die Menschen dachten, ich wolle sie nur triggern, sobald ich den Mund öffne. Viele Menschen sind gegangen, weil sie dachten, ich würde ihnen sagen, sie würden falsch liegen. Dem war nicht so, aber ich habe mich oft etwas zu harsch ausgedrückt. Ich musste lernen, neue Wege der Kommunikation einzuschlagen und mich zu öffnen. Wir öffnen immer Raum für Diskussionen, ich schreibe niemandem etwas vor. Klanglich und ideologisch geht es immer darum, den nächsten Schritt zu gehen.

Ihr arbeitet seit der Bandgründung 2017 auf DIY-Basis. Wie viel Freiheit und Unabhängigkeit sind möglich, wenn die Band immer größer und populärer wird?
Butler:
Du musst dir die Freiheit einfach nehmen. Wir haben unser eigenes Label und holen uns Künstler ins Boot, die perfekt zu uns und unseren Ideologien passen. Wir kreieren unsere Freiheiten selbst und binden all jene ein, die uns beistehen. Du kannst ein CEO eines Riesenunternehmens sein und 300.000 Euro im Jahr verdienen, es wird trotzdem immer irgendjemand über dir stehen und gewisse Regeln vorgeben. Du kannst aber auch Freelancer sein, 9.000 Euro im Jahr machen und komplett frei sein. Aber aus dem System kommt man nicht raus, egal wie. Man muss seinen eigenen Weg finden. Am ersten Tag haben wir in Inglewood im Park ein Demo aufgenommen, am nächsten Tage habe ich das eigene Label registriert. Das war mir ein Anliegen und sehr wichtig. Ich habe gespürt, dass wir mit Fever 333 etwas begründen, wo andere partizipieren und wir etwas ändern können.

Du musst immer an das glauben, was du machst. Du darfst auch nie die Angst vor einem „nein“ oder „fuck you“ haben. Plattenfirmen, Agenten und Manager geht es am Ende immer ums Geld und wenn du spürst, dass es für dich nicht passt, dann mach es einfach nicht. Unter keinen Umständen. Wenn du dein Geld, deine Zeit oder deine Energie in etwas steckst, dann soll es für dich auch einen Wert haben. Du hast nichts davon, wenn dem nicht so ist. Wir stecken all die Energie, Zeit und das Geld in Fever 333 - warum sollten wir dann am unteren Ende der Nahrungskette sein? Das würde gar keinen Sinn machen. Wir stellen unsere Fans und Unterstützer voran, aber wir wollen für unsere Arbeit auch entlohnt werden.

Könntet ihr euch auch vorstellen, ein Festival mit ähnlich gestrickten Menschen zu kuratieren? Nicht nur Musikern, sondern auch Menschen aus anderen Kunst- und Kulturbereichen, um euer Movement zu verbreitern?
Butler:
Das wollen wir unbedingt machen. Wir schreiben auch schon fleißig am nächsten Album. Es wird vielleicht kein Festival werden, aber es werden Künstler, Sprecher und Aktivisten daran teilnehmen. Es soll so etwas wie ein Panel sein und wir werden dort vielleicht überhaupt nicht spielen, sondern es einfach nur unterstützen.

Wäre es für euch über kurz oder lang nicht auch interessant, selbst einmal die politische Bühne zu betreten?
Butler:
Interessant auf jeden Fall. Ich bin in meinem Heimatort für Jugendbelange zuständig und mit dem California State Government verbunden. Dort wird den Kindern Politik nähergebracht. Sie kriegen ein Gespür dafür, können sich ansehen, wofür welche Partei steht und wie sie sich selbst beteiligen können, wenn weiterführendes Interesse besteht. Man kriegt auch eine Ahnung von der Legislative und der Regierungsarbeit. Ich habe dort 2019 auch gesprochen. Ansonsten unterstütze ich dort und da Kampagnen und bin sehr nahe an den Leuten dran.
Improta: Auf lokaler Basis versuchen wir die Politik tatsächlich zu bearbeiten. Wir haben uns als Band alles selbst erschaffen müssen und diese Erfahrungen kannst du dann wieder anderen weitergeben. Da wir Erfolg haben, können wir Menschen die wir schätzen, auf unsere Art und Weise unterstützen. In der Musik gibt es so viele armselige Entscheidungen, wo es nur um Politik und Geld geht. In unserer Karriere und unserem Sein können wir hier mit dem größten Effekt eingreifen. Es geht da nicht nur um uns und unsere Visionen, aber wir wollen etwas bewegen.

Wollt und könnt ihr das Musikbusiness mit euren Ideen vielleicht ein bisschen verändern und revolutionieren?
Improta:
Absolut, die Werkzeuge dafür sind gegeben. Wir wissen nicht genau, ob und wie lange das Internet ein so freier Platz für alle ist, aber derzeit können wir jeden damit erreichen und unsere Ideen teilen. Wir kommunizieren gerne direkt mit den Fans und brauchen keinen Mittelsmann, der sich wieder Geld in die Säcke stopft. Es ist manchmal ein anstrengender und intensiver, aber auch wichtiger Prozess. Wir mussten schon viele Hindernisse überwinden und können direkt aus unseren Erfahrungen erzählen.

Musikern wie euch hören die Kids auch eher zu als den Politikern selbst. Eure Stimme hat also wirklich sehr viel Gewicht und sollte dementsprechend eingesetzt sein.
Harrison:
Voll, aber wir haben Musik nur als Ventil dafür gewählt. Du kannst das auch auf allen anderen Plattformen der Kunst machen. Wir wollen jungen Musikern mitgeben, wie man Konzerte bucht, wie man möglichst nicht übers Ohr gehauen wird und wie man das meiste selbst macht.

Vor ungefähr fünf Jahren habt ihr Fever 333 gegründet. Wie hat sich die Band seither verändert und entwickelt?
Butler:
Das ist eine gute Frage. Ich glaube mehr denn je an all die Menschen, mit denen ich arbeite. Ich habe die richtige Wahl getroffen und sehe es als Privileg, mit den Jungs zu arbeiten. Ich hatte früher starke innere Sperren gegenüber Kollaborationen, weil ich mir sicher war, dass niemand Ideen so folgt und lebt, wie ich selbst. Durch Fever 333 habe ich gelernt zu vertrauen und kann daher auch mehr Risiken eingehen. Ich arbeite mit Leuten, die mit mir durch dick und dünn gehen und mich auch auffangen, wenn ich mal einen Schritt zu weit gehe.
Harrison: Ich habe vor allem gelernt, welchen Einfluss man mit einer Band auf andere Menschen haben kann. Ich habe viel Zeit damit verbracht herauszufinden, wer ich bin und was ich im Leben machen möchte. Ich habe viel Zeit verschwendet, aber hier bin ich mit Menschen zusammen, die so denken wie ich und es herrscht ein besonderer, gemeinschaftlicher Drive. Man kann als Musik- oder allgemein Kunsterschaffender wirklich viel Einfluss auf andere haben.

Live am Frequency
Am 18. August tretten Fever 333 beim restlos ausverkauften Frequency Festival im St. Pöltner Green Park auf. Anwesende dürfen sich jedenfalls auf die physisch explosivste Show der gesamten Veranstaltung freuen.

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