AT&S baut aus

Wie Leoben Fachkräfte aus der ganzen Welt anzieht

Steiermark
01.08.2022 09:03

Trotz Krise boomt die Wirtschaft in der Obersteiermark. Bei AT&S in Leoben etwa entstehen gerade Hunderte Arbeitsplätze. Das wird die steirische Montanstadt nachhaltig verändern. Die „Steirerkrone“ hat Menschen aus aller Welt getroffen, die der Arbeit wegen nach Leoben gekommen sind.

Rund 31 Millionen Einwohner hat Chongqing in China. Die obersteirische Montanstadt Leoben hat knapp 25.000 - ein Kulturschock für die Familie von Anna Lucy De Los Santos, die mit ihrem Mann und den zwei Kindern kürzlich umgezogen ist. Ursprünglich kommt die Ingenieurin aus den Philippinen, hat aber in China schon bei AT&S gearbeitet.

„Es ist ruhig“, beschreibt sie den ersten Eindruck. Sie lacht. „Wir sind noch immer mitten im Ankommen. Die Kinder gehen im Herbst in die Schule. Wir lernen alle Deutsch“, sagt De Los Santos - und ist sich sicher: „Für uns als Familie wird das hier ein guter Ort sein.“

Leoben hat seine Vorzüge
Davon konnte sich auch Jeffrey Reyes im vergangenen Jahr überzeugen. Der Philippiner schätzt das Landleben mit seiner Frau Shaidee und den drei Kindern. „In Asien ist Arbeit ganz anders. Hier ist die Balance zwischen Privatem und Beruflichem besser.“

Auch die Verfahrenstechnikerin und Wissenschafterin Maria Clarisbel Lucchetta, die mit ihrem Mann aus Argentinien hierher gezogen ist, schätzt das. „Dort ist es normal, zwölf Stunden am Tag zu arbeiten.“

„Am meisten fehlt uns das Essen“
Ein weiteres Thema, bei dem sich die Neo-Leobener einig sind: „Am meisten fehlt uns das Essen!“

Es sind vermeintliche Kleinigkeiten wie diese, die den Arbeitsalltag bei AT&S in Leoben verändern, sagt Personalchef Erwin Zarfl. „Am Speiseplan steht nun manchmal asiatisches Essen statt Schnitzel. Unsere Schilder sind alle zweisprachig beschriftet.“

Viele Experten aus Asien
Rund 700 Menschen will der Leiterplattenhersteller in den kommenden Monaten einstellen - zusätzlich zu den 350, die in den vergangenen zwei Jahren dazugekommen sind. „Unser Einzugsgebiet geht von Liezen über das Mürztal bis nach Graz“, erklärt Zarfl. „Außerdem reisen wir quer durch Europa, um Mitarbeiter zu finden.“ Der Markt für sogenannte Substrate konzentriere sich aber auf Asien, viele Expertinnen und Experten kommen aus den Philippinen, Taiwan, China und Korea.

Was brauchen die Familien, wenn sie nach Leoben kommen? „Perspektive“, sagt Zarfl. „Nach dem Wohnen und der Bildung wollen wir den Menschen vor allem zeigen, dass sie hier willkommen sind.“ Am Markt gehe es um mehr als nur Geld, meint der Personalchef. „Hier ist es sicher, die Luft und das Wasser sind gut, die Kinder können draußen spielen.“

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