Dutzende Anrainer des Dürrsees in Münchendorf, Bezirk Mödling, wollten massive Miet-Erhöhungen nicht hinnehmen und stritten seit Jahren um ihr Recht. Nach herben Niederlagen folgen Delogierung und Betretungsverbot, die Stimmung ist naturgemäß schlecht. Der Gemeinde sind indes die Hände gebunden . . .
Für ein Ende mit Schrecken sorgt der gültige Spruch der Gerichte im Fall der Causa Dürrsee in Münchendorf. Seit dem Jahr 2015 kämpfen dort Dutzende Alt-Pächter und Hausbesitzer gegen die Eigentümerfamilie Dürr an, stehen aber mittlerweile auf verlorenen Posten.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass der im Jahr 1986 abgeschlossene Mietvertrag für die Grundstücke ausgelaufen war und das neue Abkommen ein Vielfaches an Mehrkosten verursacht hätte. Wasserleitungen, Kanal, Kläranlagen und Straßen - all das haben die Mieter über die Jahre bezahlt - mussten nach Richterentscheiden an die Eigentümer abgetreten werden. Und jetzt geht es ans Eingemachte: Die Bewohner werden delogiert. Laut einem Pächter, herrscht sogar ein Betretungsverbot.
Keine gütliche Lösung in Sicht
Der Gemeinde sind indes die Hände gebunden: „Es gab bereits Anfragen bezüglich Ersatzwohnungen, aber wir haben keine“, so SPÖ-Ortschef Josef Ehrenberger. Vor allem im Hinblick auf ein „Geschenk“ im Jahr 2003 hätte man sich von Familie Dürr mehr Fingerspitzengefühl erwartet. Damals wurden extra die Bezirksgrenzen verschoben, nur damit am See eine einheitliche Bebauung möglich ist.
Es ist einfach nur tragisch, dass hier keine gütliche Einigung mit der Familie Dürr möglich war. Nach Vermittlungsversuchen wurde mir sogar mit Konsequenzen gedroht.
SPÖ-Bürgermeister Josef Ehrenberger
Auf Anfrage zeigten sich die Eigentümer jedenfalls nicht verhandlungsbereit. In den nächsten Tagen folgen jedoch Gespräche – allerdings nur noch darüber, wann und wie die Übergabe der Häuser vonstatten gehen soll.
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