Von Jägern und Bauern

Stopp für Krähenabschüsse sorgt für heftige Kritik

Steiermark
30.06.2022 17:22

Ab Freitag dürfen Krähen in der Steiermark nicht mehr geschossen werden - sehr zum Ärger von Jägern und Landwirten. Doch laut Land ist die Population deutlich gesunken.

Die Landwirtschaftskammer sieht nicht nur aufgrund der Flügelfarbe vieler Krähen schwarz: Mit Freitag, 1. Juli, läuft jene Verordnung aus, die eine teilweise Bejagung von (nicht brütenden) Nebel- und Rabenkrähen in der Steiermark erlaubt. Abschüsse - im verharmlosenden Fachjargon: Entnahmen - sollen künftig nur noch durch „langwierige, nicht aussichtsreiche Einzelgenehmigungsverfahren“ möglich sein, so die Kritik.

Versorgungssicherheit in Gefahr?
„Erreichen Krähen einen unnatürlich hohen Bestand, wie es in vielen Regionen der Steiermark der Fall ist, gefährden sie neben der Landwirtschaft auch Eier und Jungvögel anderer Arten bzw. Jungwild von Kleinsäugern“, meint Marlene Moser-Karrer, Biologin und Wildtierexpertin der Kammer. Man sieht sogar die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln gefährdet, da Krähen zu viele Schäden im Bereich der Pflanzenzüchtung und bei gelagertem Futter anrichten würden.

Die Bauern fordern daher eine Verlängerung der Verordnung für weitere drei Jahre. Auch die steirische Landesjägerschaft spricht sich dafür aus.

Krähen-Bestand fast halbiert
Im Umweltressort des Landes argumentiert man mit Zahlen: Seit dem ersten Krähen-Monitoring im Jahr 2008 sei die Population um 47 Prozent quasi halbiert worden. Nachdem die Krähen nach einer EU-Richtlinie geschützt sind, könne die Verordnung nicht mehr verlängert werden - es würde ansonsten ein Vertragsverletzungsverfahren drohen.

Möglich seien eventuell regionale Maßnahmen. Das werde in den nächsten Monaten geprüft, so das Büro von SPÖ-Landesrätin Ursula Lackner. 

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