Kein Futter und Wasser

Schafzüchter als Tierquäler angeklagt

Niederösterreich
23.06.2022 06:08

Vieh trotz Schnee, Eis und Kälte auf der Weide gelassen, zwei Tiere starben - Der Prozess wegen Tierquälerei gegen einen Landwirt in Niederösterreich wurde vertagt. Ein Sachverständigen-Gutachten wurde beauftragt.

Wegen Tierquälerei musste sich ein Bio-Bauer aus Niederösterreich am Landesgericht St. Pölten verantworten. Er soll Ende November 70 Schafe und Lämmer bei Schnee und Minusgraden ohne Futter und Wasser in einem Weingarten ihrem Schicksal überlassen haben. Zwei trächtige Schafe sollen dabei auch verendet sein. Im Prozess plädierte der Landwirt auf „nicht schuldig“.

„Geburt ist massives Ereignis“
Bei den Tieren handle es sich um Kärntner Brillenschafe, die „als sehr weidetauglich“ gelten, erklärte der Züchter. Er habe schon vor Jahrzehnten im Bio-Grundkurs gelernt, dass ein „Stall etwas von Menschen Geschaffenes ist“ und eine Freilandhaltung dem vorzuziehen sei. Die beiden toten Tiere seien während des Geburtsvorganges verstorben: „Das passiert leider.“ Mit der Kälte samt zentimeterdicker Schneedecke sieht er keinen Zusammenhang.

Expertenmeinung ist jetzt gefragt
Die Causa kam ins Rollen, nachdem ein Anrufer Ende November vorigen Jahres die Exekutive alarmiert hatte, weil das laute Blöken der Herde nicht mehr zu überhören war. „Ein Lämmchen ist im tiefen Schnee permanent gestürzt. Futter und Wasser haben wir auch keines gesehen. Und dann lagen da die Kadaver der toten Tiere“, schildert die damals anwesende Beamtin im Zeugenstand. „Die beiden Schafe waren schon kalt“, ergänzt ihr Kollege. Auch der verständigte Amtstierarzt soll eine sofortige Verbringung in den Stall angeordnet haben. Der Richter entschied auf Einholung eines veterinärmedizinischen Gutachtens – Prozess vertagt.

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