EVN winkt ab

Kohle-Comeback ist in Niederösterreich kein Thema

Niederösterreich
22.06.2022 11:00

Nach dem Comeback von Strom aus Kohle im steirischen Mellach rückt auch das niederösterreichische Kraftwerk Dürnrohr in den Fokus. Der blau-gelbe Energieanbieter EVN winkt aber bereits ab, der Standort im Tullnerfeld sei nicht mehr für Kohle geeignet, heißt es.

Eins und eins ist im heiklen Bereich der Energieversorgung nicht immer zwei. Das müssen jetzt auch die Verantwortlichen im heimischen Energieministerium und bei der E-Control schmerzlich erfahren. Nach dem überraschenden Comeback des Brennstoffs Kohle im umgerüsteten Gaskraftwerk Mellach in der Steiermark wirkt nämlich plötzlich auch Dürnrohr als Notfall-Option interessant. Im Tullnerfeld sieht die Lage aber anders aus.

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Wir haben als EVN die Versorgungssicherheit in unserer DNA. Aber mittlerweile ist der Standort Dürnrohr nicht mehr für Kohle geeignet.

Stefan Zach, Unternehmenssprecher der EVN

Der große Kraftwerksblock vom Verbund ist praktisch nur noch eine Ruine, und auch der EVN-Teil wird bereits für die Nachnutzung in Sachen Photovoltaik vorbereitet. „Wir haben keine Betriebsgenehmigung mehr, und die Rauchgasreinigung wurde nach Asien verkauft. Der Standort Dürnrohr ist nicht mehr für die Stromproduktion aus Kohle geeignet“, so EVN-Sprecher Stefan Zach. Brisantes Detail: Noch im Jahr 2019 bot der Energieversorger das Kraftwerk als Notreserve an, doch damals winkten die Experten ab. Aus heutiger Sicht wohl völlig unverständlich.

VP-Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager ist hingegen froh über das endgültige Kohle-Aus in NÖ und übt Kritik an Grünen-Ministerin Leonore Gewessler: „Anstatt innovative Lösungen zu präsentieren, werden Methoden aus dunklen Zeiten wieder aktiviert. Statt auf Kohle sollte man in Mellach auf Biomasse setzen.“

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