Dieses Projekt könnte modellhaft für die ganze Steiermark werden: Weil sich kein neuer Kinderarzt fand, wurde nun in Liezen eine externe Kinderambulanz des LKH Leoben aus der Taufe gehoben.
Wenn zwei Landesregierer und die Chefitäten von Kages und Gesundheitskasse (ÖGK) zu einem gemeinsamen Termin von Graz ins obersteirische Liezen fahren, dann muss dieser schon ein besonderes Gewicht haben. Und es sollte Grund für kollektiven Jubel geben. Beides war am Montag vorprogrammiert: Nach monatelangem Tauziehen wurde das steiermarkweit einzigartige Projekt „Kindergesundheit“ aus der Taufe gehoben.
Kinderarztstelle konnte nicht nachbesetzt werden
Zur Vorgeschichte: Weil die Praxis von Kinderarzt Hans Stebbegg nach dessen Pensionierung nicht nachbesetzt werden konnte, legte der Herr Doktor wieder das Stethoskop um - zur Freude der Liezener Eltern und ihrer Sprösslinge. Dass die „Rückholaktion“ aus dem Ruhestand aber nicht von Dauer sein konnte, war allen Beteiligten klar.
Deshalb rauchten die Köpfe der steirischen Gesundheitsmanager - und man fand eine Lösung: Im Erdgeschoß einer neu gebauten Wohnanlage, dem Dumbapark, wurde eine dislozierte Kinderambulanz des LKH Leoben eingerichtet. Der Startschuss für den Betrieb erfolgt am 1. Juli.
Die medizinische Federführung übernimmt Anna Trinkl, die seit 1995 an der Leobner Kinderabteilung tätig ist. Das neue Haus hat seine Pforten für die kleinen Ennstaler Patienten an drei Tagen pro Woche - Montag, Mittwoch, Freitag - geöffnet. „Wir sind mit den modernsten Geräten ausgestattet“, freut sich Trinkl.
Das Projekt war eine schwere Geburt. Aber im Kampf gegen den Ärztemangel braucht es neue Zugänge wie in Liezen.
Landesrätin Juliane Bogner-Strauß
„Das ist eine neuartige Versorgungsform“, erklärt Kages-Chef Gerhard Stark; eine ähnliche soll es künftig in Zeltweg im Bereich Frauenheilkunde geben, verrät ÖGK-Steiermark-Vorsitzender Josef Harb. Erleichtert, dass die „kinderärztliche Versorgung Liezens nun gesichert“ ist, zeigt sich Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner. „Ja, das ist ein Freudentag für die gesamte Region“, stimmt ihr LH-Vize Anton Lang (SPÖ) zu. Seine Regierungskollegin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sieht dieses Projekt „vorbildhaft“ im Kampf gegen den Fachärztemangel.
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