Überblick

Fakten zur Pflege: Das müssen Salzburger wissen

Salzburg
20.06.2022 07:30

Mit dem Alter häufen sich meist die körperlichen Gebrechen. Betroffene und Angehörige müssen sich irgendwann Hilfe suchen. Welches Angebot passt am besten zur jeweiligen Situation? Die „Krone“ gibt einen Überblick.

Mobile Hauskrankenpflege, Seniorenwohnhaus oder doch betreutes Wohnen? Auf der Suche nach dem passenden Betreuungs-Angebot kann man schnell den Überblick verlieren. Sowohl das Land als auch die Stadt Salzburg bieten Hilfestellungen bei der Suche.

1. Welche Betreuungs-Angebote gibt es?

Je nachdem, wie viel Unterstützung ein Mensch benötigt, gibt es verschiedene Pflege-Modelle. Ist der Betroffene noch recht selbstständig, bietet sich ein mobiles Betreuungs-Angebot an. Dabei kommt eine Pflegekraft nach Hause, um beispielsweise Verbände zu wechseln oder bei der Körperpflege zu helfen. Ist der Mensch auf mehr Hilfe angewiesen, sollte man über eine 24-Stunden-Pflege oder einen Platz in einem Seniorenwohnhaus nachdenken. Außerdem gibt es im Land Salzburg Angebote, um pflegende Angehörige zu entlasten: zum Beispiel Seniorentageszentren. Da verbringen die Betroffenen den Tag mit anderen Senioren unter professioneller Aufsicht.

2. Wann sollten wir Betreutes Wohnen in Betracht ziehen?

Etwas Wichtiges vorweg: Betreutes Wohnen ist keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Die Wohnform ist für Menschen geeignet, die ein weitgehend selbstständiges Leben führen können. Die Wohneinheiten sind barrierefrei und je nach Modell gibt es entweder einen Stützpunkt oder einen Mitarbeiter vor Ort, der bei Bedarf Hilfen organisiert. In der Regel kosten diese Angebote aber zusätzliches Geld.

3. Kann man Angehörige selbst pflegen, aber für bestimmte Aufgaben einen Pflegedienst beauftragen?

Ja, das funktioniert mit den mobilen Pflegediensten. Diese kommen zu den vereinbarten Zeiten und für die vereinbarten Tätigkeiten zum Klienten nach Hause. Übrigens: Wenn Betreuungs- und Pflegebedürftige die anfallenden Kosten für die Pflege nicht aus dem eigenen Einkommen selbst finanzieren können, kann beim Land ein Zuschuss beantragt werden. Der Betrag hängt von der Höhe der Eigenleistung ab.

4. Was kann ich tun, um die Sicherheit zu Hause zu erhöhen?

Mit dem Alter steigt manchmal auch die Sturzgefahr. Obwohl die älteren Menschen ihren Haushalt komplett alleine führen können, steigt so die Unsicherheit. Abhilfe kann ein Notruftelefon bringen. Das Prinzip: Über Armband samt Notruf-Knopf kann der Betroffene im Falle eines Sturzes, einer Verletzung oder einer anderen Situation, in der er Hilfe braucht, schnell solche anfordern. In Salzburg bieten das Rote Kreuz und das Hilfswerk die Notruftelefone an.

5. Gibt es Unterstützungen für notwendige Umbauarbeiten des Hauses?

Wer seine Wohnung altersgerecht umbauen muss, bekommt Unterstützung. Vom Land gibt es finanziellen Zuschuss für die Sanierung, Anpassung oder Ausstattung von Wohnraum. Die Höhe des Zuschusses ergibt sich aus den Sanierungskosten, das Geld vom Land muss nicht zurückgezahlt werden. Wichtig: Mit dem Umbau dürfen die Betroffenen erst beginnen, wenn die Förderzusage bereits auf dem Tisch liegt.

6. Kann ich mich von der Arbeit freistellen lassen, wenn ein Angehöriger Pflege benötigt?

Wenn ein Familienmitglied aus dem gleichen Haushalt pflegebedürftig wird, gibt es die Möglichkeit, sich als Erwerbstätiger Pflegeurlaub zu nehmen. Voraussetzung dafür: Kein anderer kann die Pflege des Betroffenen übernehmen. Die Pflegefreistellung kann bis zu einem Jahr dauern, für diese Zeit gibt es Anspruch auf Lohnfortzahlung. Die Pflegefreistellung kann im Ganzen, aber auch stunden- oder tageweise in Anspruch genommen werden. Berechtigt dazu sind Ehe- oder Lebenspartner, Personen, die in gerader Linie verwandt sind, und Kinder, sowie Stief-, Adoptiv-, und Pflegekinder.

7. Wie und wo finde ich den passenden Pflegeplatz?

Die Pflegeberatung des Landes oder auch die Seniorenberatung der Stadt Salzburg sind zuverlässige Anlaufstellen, um das passende Angebot für sich oder seinen Angehörigen zu finden. Außerdem können die Experten Fragen rund um das Thema Zuschüsse, Förderungen oder Entlastungsangebote beantworten.

8. Was kostet ein Platz im Seniorenwohnheim, gibt es hier finanzielle Unterstützung?

Die Kosten der verschiedenen Seniorenwohnhäuser unterscheiden sich, da jeder Betreiber seine Tarife selbst festlegen kann. Das Pflegegeld, das je nach Pflegestufe ausgezahlt wird, erleichtert aber die Finanzierung.

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