Unerwünschte Tiere

Aufnahmestopp! Tierheim zog nun die Reißleine

Niederösterreich
16.06.2022 06:08

Wieder einmal wurden kleine Fellknäuel einfach achtlos im Stich gelassen. So mussten erst dieser Tage erneut mehrere Babykatzen in einer Nacht und Nebelaktion vom Tierschutzverein St. Pölten vor drohendem Unheil gerettet werden. Zu viele ausgesetzte Vierbeiner bringen die Tierheime in NÖ ans Limit. In Baden musste man jetzt reagieren.

„Wir wurden kurz nach Mitternacht von Passanten verständigt, dass vier kleine Kätzchen in der Althannstraße bei Böheimkirchen allem Anschein nach hilflos zurückgelassen wurden“, erklärt eine Mitarbeiterin des Tierheims. Die drei Monate alten Jungtiere konnten zum Glück unverletzt und in einem guten gesundheitlich Zustand. Sie waren anfangs recht schüchtern und sehr müde. Über die Sozialen Medien werde jetzt nach den Besitzern gesucht, bevor sie in ein neues Zuhause vermittelt werden.

Aufgrund der vermehrten Anzahl an Animal-Hoarding-Fällen stößt man vielerorts immer öfter an die Kapazitätsgrenzen. „Wir sind bereits seit rund zwei Jahren platzmäßig zu hundert Prozent ausgelastet. Allein im letzten Jahr haben wir 1200 Tiere betreut“, heißt es aus dem Tierheim St. Pölten. Und es werden stetig mehr. Neben der zwanghaften Tiersammelsucht bringe auch die Corona-Pandemie das System ans Limit. Vor allem Kleintiere - wie Kaninchen - werden oft zu unüberlegt angeschafft.

Aufnahmestopp für Abgabetiere
Das spürt etwa auch das Tierheim in Baden. Dort musste man nun die Reißleine ziehen: Aufnahmestopp für Kleintiere! „Fundtiere nehmen wir weiterhin, für Abgabetiere haben wir aber keinen Platz mehr“, sieht man sich zu dieser Maßnahme gezwungen. Bis zu dreimal wöchentlich würden sich nämlich Personen melden, die ihre Mäuse, Meerschweinchen oder Kaninchen dem Tierheim übergeben möchten. „Es dürften sich in der Pandemiezeit viele diese Tiere ins Haus geholt haben und sind ihrer nun überdrüssig. Aber wie bei Hund und Katze ist man auch hier eine Verpflichtung eingegangen. Wir haben absolut kein Verständnis für diesen Irrsinn“, ärgern sich die Mitarbeiter.

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