Das hat nun Folgen

Rekord an offenen Jobs plagt Touristiker

Salzburg
13.06.2022 06:15

Die Buchungslage stimmt vielerorts positiv. An Mitarbeitern mangelt es aber: Die Zahl der offenen Jobs hat sich verdoppelt. Und das hat Folgen.

Für Küche und Zimmer habe ich alle. Nur eine Kellnerin suche ich noch“, sagt Robert Wallinger. Der Pointwirt aus Scheffau, der eigentlich am Herd steht, packt dieser Tage selbst an: Seit Februar sucht er bereits eine Kraft fürs Service – eine Mitarbeiterin wechselte in den Krankenstand.

„Meist kommt nur eine Bewerbung im Monat. Und diese Bewerber wollen dann nur einen Stempel für das Arbeitsmarktservice“, berichtet Wallinger.

Ähnlich geht es auch Fabian Lüftenegger. Der Juniorchef des Almgutes in St. Margarethen im Lungau ist „laufend“ auf der Suche nach einem Inkassokellner und einem Koch. „Hochqualifizierte zu finden, ist schwierig. Weil das Angebot für sie immer besser wird. Und gleichzeitig aber auch die Plattformen, auf denen nach Jobs gesucht wird, immer mehr werden“, berichtet Hotelier Lüftenegger.

Nachsatz: „Zum Glück können wir mit unserer Stammtruppe gut arbeiten.“

Alleine sind Wallinger und Lüftenegger nicht: Ende Mai verzeichnete das AMS Salzburg exakt 3052 offene Stellen. Damit haben sich die Jobangebote gar verdoppelt: Noch 2019 wurden knapp vor der Sommersaison noch 1374 Mitarbeiter in der Branche gesucht.

Expertin: „Der Teich ist einfach leer gefischt“
Qualifizierte Mitarbeiter zu finden sei derzeit „frustrierend hoch drei“, findet Tourismusexpertin Petra Nocker-Schwarzenbacher. „Der Teich ist leer gefischt. Hilfskräfte sind da und dort noch zu bekommen. Die Suche nach einem selbstständig arbeitenden Koch ist eine endlose Geschichte“, sagt die Pongauerin.

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Der Teich ist leer gefischt. Hilfskräfte sind da und dort noch zu bekommen. Die Suche nach einem selbstständig arbeitenden Koch ist eine endlose Geschichte

Petra Nocker-Schwarzenbacher

Hoteliers schränken Angebote weiter ein
Viele Mitarbeiter seien der Branche in den Lockdowns abhanden gekommen. Zudem ließen auch Bewerbungen aus dem Osten nach. „Die, die da sind, sind nicht vermittelbar, heißt es oft beim AMS“, sagt Nocker-Schwarzenbacher.

Der enorme Mangel habe jedenfalls Folgen. „Viele Kollegen versuchen natürlich, ihr Stammpersonal zu halten. Bei manchen müssen letztendlich auch die Angebote eingeschränkt werden“, sagt Nocker-Schwarzenbacher, die den Brückenwirt in St. Johann führt.

Die Hotelierin setzt in ihrem Betrieb versuchsweise auf kürzere Arbeitszeit: Für ihre 30 Mitarbeiter gilt die 4,5-Tage-Woche – im März hat sie den Lohn um sechs Prozent angehoben. „Vor allem die Arbeitszeit kommt an“, sagt sie.

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