Blackout-Vorsorge

Feuerwehrhäuser werden zu Sicherheitsinseln

Niederösterreich
11.06.2022 16:02

Ob und wann er kommt, das lasse sich nicht einschätzen. Dass man aber auf einen Blackout bestens vorbereitet sein muss, darüber ist man sich in Niederösterreich einig. So wurden zuletzt bei einer Lagebesprechung mit Vertretern der Einsatzorganisationen im Landhaus wichtige Weichenstellungen getroffen.

Eine zentrale Rolle bei den Vorkehrungen nehmen die Feuerwehren ein. Sämtliche FF-Häuser sollen nämlich zu „Sicherheitsinseln“ werden, wie Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf erklärt. Jedes von ihnen wird mit einem Notstromgenerator ausgestattet. Drei Millionen Euro werden für die Dieselaggregate heuer ausgegeben, weitere 1,5 Millionen Euro folgen 2023. Wichtige Zentralen sind bereits energieautark oder sollen es bald werden. „Wir sind gut aufgestellt“, versichert Landesfeuerwehrkommandant Didi Fahrafallner.

Förderungen vom Land
Die Florianis erhalten dazu ebenso Förderungen von der Landesregierung wie die Gemeinden und Wasserverbände. Denn auch diese sind gefordert, kritische Infrastruktur abzusichern. Das betrifft insbesondere die Wasserver- sowie die -entsorgung. Schließlich brauchen diese Pumpen ebenfalls Strom. „In der vergangenen Landtagssitzung wurden dafür die gesetzlichen Grundlagen des Wasserwirtschaftsfonds geändert“, erklärt Pernkopf.

Erleichterung für Private
Erleichterungen gibt es auch für private Haushalte und Betriebe. Notstromaggregate, deren Anschaffung in NÖ vom Zivilschutzverband empfohlen wird, sind bei der Installation durch befugte Firmen nicht mehr genehmigungspflichtig. Selbiges gilt auch für Fotovoltaikanlagen bis zu einer Leistung von einem Megawatt. Bislang brauchte man bereits ab 200 Kilowatt-Peak eine entsprechende Genehmigung.

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Bei allen Vorkehrungen appelliere ich auch an die Eigenverantwortung. Jeder sollte sich rechtzeitig damit beschäftigen, was ohne Strom nicht mehr funktioniert.

Christoph Kainz, Präsident des NÖ Zivilschutzerbands

Autarke Stützpunkte
Mitten in den Blackout-Vorbereitungen stecken auch Bundesheer, Polizei und Rotes Kreuz. Bei allen steht die Eigenversorgung der Stützpunkte im Mittelpunkt. Beim Militär sollen in den kommenden Jahren sämtliche Standorte nach dem Vorbild Horn energieautark werden. „Als Nächstes folgt der Flugplatz Langenlebarn“, erklärt Militärkommandant Martin Jawurek. Bei der Polizei sollen 23 Dienststellen sich selbst mit Energie versorgen können, beim Roten Kreuz sind aktuell 38 Stützpunkte mit Notstrom ausgestattet, weitere 14 sollen folgen.

Auch für die Gemeinden wurde die Präventionsarbeit intensiviert und individuelle Katastrophenschutzpläne ausgearbeitet.

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