Brisante Fakten

Mit Pistolen und Messern in Ämter marschiert

Steiermark
02.06.2022 11:00

In der Corona-Hoch-Zeit wurden Mitarbeiter der steirischen Bezirkshauptmannschaften beleidigt und bedroht. Zudem mussten Tausende Stichwaffen beschlagnahmt werden! Da geht aus einer an die FPÖ gerichteten Anfragebeantwortung durch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hervor.

Beamte, die in Bürgerservicestellen tätig oder für den Corona-Dienst zuständig sind, brauchen eine dicke Haut. Zur Hoch-Zeit der Pandemie standen Beschimpfungen, Beschwerden und Beleidigungen an der Tagesordnung. „Es war ganz extrem. Teilweise wurde mit unseren Mitarbeitern nur mehr geschrien, egal ob am Telefon oder im Amt“, blickt der Liezener Bezirkshauptmann Christian Sulzbacher mit Schaudern an 2021 zurück.

Auch bei den Covid-Demos war das Verhalten einiger Zeitgenossen erschreckend. „Es fielen Schimpfwörter etwa gegenüber der Exekutive - und es wurden Vergleiche mit den schlimmsten Kriegsverbrechern gezogen.“ Die Situation eskalierte auch vielfach vor den Sicherheitsschleusen der BHs. So auch in Liezen. „Da ließen manche ihren Aggressionen freien Lauf“, berichtet Sulzbacher.

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Unsere Mitarbeiter wurden beschimpft und es wurden auch Drohungen ausgestoßen. In der Corona-Zeit ist es teilweise ganz brutal abgelaufen.

Der Liezener Bezirkshauptmann Christian Sulzbacher

Ohne Securitys geht also nichts mehr an den steirischen Bezirksverwaltungsbehörden. Im vergangenen Jahr gab das Land hier 780.000 Euro für privates Sicherheitspersonal aus, wie aus einer an die FPÖ gerichteten Anfragebeantwortung durch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hervorgeht. Trotzdem mussten Bedienstete mitunter sogar den Polizeinotruf wählen. In der BH Hartberg-Fürstenfeld siebenmal, in der BH Murtal fünfmal.

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Die Zunahme verbaler Übergriffe ist eventuell nur ein Vorbote, dass auch die Hemmschwelle hin zu körperlichen Übergriffen auf Beamte sinkt.

FPÖ-Landtagsabgeordneter Stefan Hermann

Die meisten verbalen Übergriffe betrafen übrigens den Vollzug des Epidemiegesetzes oder des Kinder- und Jugendhilfegesetzes.

BH Graz-Umgebung: Drei Pistolen einkassiert
Alarmierend sind auch diese Fakten der schriftlichen Anfrage: Tausende Messer und andere Waffen wurden beschlagnahmt - in der BH Graz-Umgebung mussten den Parteien sogar drei Pistolen abgenommen werden! „Die enorme Anzahl an einkassierten Waffen zeigen, dass sich in unserem Land in den letzten Jahren einiges zum Negativen gewandelt hat. Angriffe auf Behördenmitarbeiter sind völlig inakzeptabel“, zürnt der freiheitliche Landtagsabgeordnete Stefan Hermann.

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