300 Verletzte in Tirol

Mit diesen Tipps überleben Sie den Frühjahrsputz

Tirol
04.05.2022 06:00

Es ist ein harter Job: Viele Muskeln werden beansprucht, doch auch strategisches Denken wird verlangt. Furchtlos sollte man sein, denn man weiß ja nie genau, was man alles (wieder) findet. Viele verletzen sich dabei und jährlich landen allein in Tirol 300 Menschen deswegen im Krankenhaus. Ausdauer, Kraft und Nerven wie Stahl braucht es, wenn man sich dieser Aufgabe widmet: dem Frühjahrsputz.

Wenn die Frühlingssonne mit frischer Kraft scheint, bringt sie nicht nur die ersten Gänseblümchen und Magnolienblüten zum Vorschein, sondern auch den Staub in der Wohnung und den Schmutz an den Fenstern. Es wird wieder Zeit, ordentlich durchzuputzen. Ist der Anfang auch manchmal schwer, kommen einige während des Putzens richtig in Fahrt. Doch Vorsicht! Wer sich Zeit ersparen möchte und beispielsweise statt einer Leiter einen Drehstuhl als Hilfe verwendet, kann ganz schnell im Spital landen. Zeit hat man sich dann keine gespart.

Saubere Wohnung plus Psychohygiene in einem
Der Frühling schreit danach: Es ist Zeit für einen Neubeginn. Auch die Wohnung soll wieder in neuem Glanz „auferstehen“ nach dem Winterschlaf. Doch eine geputzte Wohnung tut uns das ganze Jahr über gut: Die Forschung hat gezeigt: Wer mindestens einmal die Woche putzt, senkt das Risiko, an Depressionen zu erkranken, um bis zu 20%.

Nicht alles auf einmal, sondern übers Jahr verteilt
Jährlich verletzen sich in Österreich rund 22.300 Menschen bei Reinigungsarbeiten so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Ungefähr 3600 davon rund um den Frühjahrsputz. Die Gefahr ist also nicht zu unterschätzen. Die Ursachen sind bei der Mehrheit (38%) Ablenkung, Hektik oder Unachtsamkeit.

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Wir tendieren dazu, Erledigungen, die wir nur selten machen, zu wenig Zeit beizumessen. Benötigen diese dann länger als erwartet, hat das auch ein höheres Unfallrisiko zur Folge.

Johanna Trauner-Karner, KFV

Expertin Johanna Trauner-Karner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) rät deshalb, die anstehenden Aufgaben über das Jahr zu verteilen und nicht alles auf einmal zu machen. „Wir tendieren dazu, Erledigungen, die wir nur selten machen, zu wenig Zeit beizumessen. Benötigen diese dann länger als erwartet, hat das Eile, Hektik und somit auch ein höheres Unfallrisiko zur Folge.“ Der beste Weg, sich beim Frühjahrsputz nicht zu verletzen, scheint also tatsächlich jener zu sein, keinen zu machen.

Frauen putzen immer noch mehr als Männer
Diesen Tipp scheinen sich vor allem Männer zu Herzen zu nehmen, und zwar nicht nur im Frühling, sondern das ganze Jahr über: Während nur vier Prozent der Frauen angeben, selten oder nie zu putzen, ist dieser Wert bei Männern fast fünfmal so hoch (21 Prozent!). Knapp jeder fünfte Mann zieht es also vor, das gefährliche Putzen zu umgehen – sehr verständlich in Anbetracht des Unfallrisikos und der beanspruchten Muskeln, die es dafür braucht. Zum Putz-Ninja wird eben nicht jeder geboren, doch immerhin stellen sich 79% der Männer mutig dieser Aufgabe. Acht von zehn der „Reinigungs-Verletzten“ sind dennoch weiblich.

Tipps für mehr Sicherheit bei Reinigungstätigkeiten

Wer sich also auf das Abenteuer des Putzens trotz aller Gefahren einlassen möchte, sollte diese Tipps - zusammengestellt vom KFV - in Betracht ziehen:

  • Die anstehende Arbeit in kleinere Einheiten zu splitten, vermeidet Hektik und Stress. Unterteilen Sie die Aufgaben im Haushalt in solche, die täglich, wöchentlich, monatlich oder auch nur halbjährlich erledigt werden müssen.
  • Stühle, Tische oder andere Einrichtungsgegenstände nicht als Steighilfen verwenden. Eine stabile Leiter mit rutschsicheren Standfüßen und Trittflächen sollte in keinem Haushalt fehlen.
  • Herumliegende Gegenstände und Putzutensilien vermeiden - sie sind potenzielle Stolperfallen.
  • Befinden sich Kinder im Haushalt, beim Lüften und Fensterputzen immer nur ein Fenster öffnen und die Kinder stets beaufsichtigen.
  • Sorgen Sie bei Reinigungstätigkeiten nicht nur für mehr Sauberkeit, sondern auch für mehr Sicherheit. Beseitigen Sie Stolperfallen wie lose Kabel oder rutschende Teppiche und überprüfen Sie die Einsatzbereitschaft von Feuerlöschern und Rauchwarnmeldern.
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