Nicht nur Messwein

Steirischer Pfarrer muss auf Entzug ins Kloster

Steiermark
28.04.2022 06:00

Unter seinen Schäfchen ist es Tuschel-Thema: Ein beliebter steirischer Pfarrer hat des Öfteren etwas zu tief ins Glaserl geschaut. Das hat auch die Exekutive bemerkt - und soll ihm nun bereits zum zweiten Mal den Führerschein abgenommen haben. Jetzt nimmt der Geistliche eine freiwillige Auszeit im Kloster.

Bei den Gläubigen ist er sehr beliebt, leutselig und ein gern gesehener Gast auf diversen Festen in der Gemeinde. Firmungen und Erstkommunionen zelebriert er mit dem nötigen Quäntchen Humor und sorgt bei seinen Predigten immer wieder für den einen oder anderen Schenkelklopfer.

Einigen seiner Schäfchen dürfte nun jedoch das Lachen gehörig vergangen sein, denn bei vereinbarten kirchlichen Terminen und sogar Heiligen Messen nahm es der steirische Geistliche mit der Beginnzeit in letzter Zeit nicht mehr so genau. „Der Herr Pfarrer ist immer wieder zu spät gekommen, sogar bei Tauffeiern“, berichtet ein Steirer der „Krone“ empört.

Geistlicher kam sogar zu Tauffeiern zu spät
Der Grund: Er habe nicht nur Messwein geleert, sondern auch außerhalb des Gotteshauses das eine oder andere Mal gerne getrunken - und zwar über den Durst. Jedenfalls kürzlich einmal zu oft. Denn ein weiteres Gerücht machte im Ort schnell die Runde: Polizisten hätten den Priester unlängst bei einer Verkehrskontrolle herausgewunken und einen Alkotest machen lassen.

Das Gerät schlug an - und dem Geistlichen sei wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein abgenommen worden. Und das offenbar sogar schon zum zweiten Mal! Jetzt ist der Mann Gottes jedenfalls außer Dienst - und hat sich hinter dicke Klostermauern zurückgezogen.

„Häufiger Probleme“
Der Abt will zur Causa nichts sagen und verweist auf das „Beichtgeheimnis“. Die Diözese Graz-Seckau hingegen bestätigt, dass es in jüngster Zeit häufiger Probleme in der Pfarre gegeben habe. „Der Pfarrer hat jetzt von sich aus beschlossen, eine Auszeit im Kloster zu nehmen“, sagt Sprecher Thomas Stanzer.

Diözese hofft auf rasche Rückkehr des Priesters
„Er ist gesundheitlich schwer angeschlagen, konnte einfach nicht mehr und möchte rasch wieder gesund werden. Wir hoffen, dass der Priester bald wieder ein Amt in der Diözese übernehmen kann.“ Zudem möchte man, dass mit einer neuen Kirchenführung im Ort wieder Zufriedenheit unter den Gläubigen einkehrt.

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