Der russische Gaslieferstopp beschert Salzburgs Industrie tiefe Sorgenfalten: Am Tag nachdem Russland die Gashähne für Polen und Bulgarien zudrehte, schwillt die Angst vor einem abrupten Energie-Aus. „Ein Gasstopp würde massive Verwerfungen bringen“, sagt Industriellen-Chef Peter Unterkofler.
Was, wenn kein russisches Gas mehr nach Österreich kommt? Diese Frage dürfte in vielen der 400 Industriebetrieben Salzburgs heiß diskutiert werden. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung, beobachtet die Lage gebannt. Ein Gasstopp hätte in Salzburg harte Folgen. „Es würde zu Triage kommen. Das heißt, dass zuerst die Haushalte Gas bekommen und erste Industriebetriebe abgeschaltet werden“, sagt Unterkofler.
Das würde einen Schneeballeffekt auslösen: Viele Unternehmen könnten nicht mehr produzieren – benötigte Waren der vorgelagerten Produktionsbetriebe wären dann nicht mehr erhältlich.
Überrascht sei die Branche von der russischen Entscheidung aber nicht. „Allerdings ist generell die Angst da, dass sich das zu einem Flächenbrand ausweitet“, so Unterkofler. Er fordert von der Politik nicht nur ein EU-Energie-Embargo zu vermeiden. Auch Gasreserven müsse der Staat unter anderem anlegen. Plus: Mittel- bis langfristig müsste man unabhängiger vom Russen-Gas werden. Ähnlich sieht das die Wirtschaftskammer: Mittelfristig könne man von keiner Gas-Unabhängigkeit sprechen, Alternativen fehlten. Die Salzburg AG zählt indes 31.100 Gaskunden; 40 Prozent des Gases stammen aus Russland.
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