Die Projektverantwortlichen Norbert Steiner und Peter Mayerhofer konnten am Dienstag bei einer Begehung das bisherige Ergebnis der nun beschleunigten Arbeiten präsentieren: In mehreren Bereichen sind schon die Decken geschlossen, die Fußböden fertig und die Leitsysteme angebracht. Auch erste Testphasen wurden gestartet.
Kosten letztlich unter 800 Millionen Euro?
Steiner ist sich auch sicher, dass er die letzte Kostenschätzung - nach einer Verdoppelung der Baukosten - "deutlich" unterbieten kann: Skylink werde "unter 800 Millionen Euro" kosten, statt wie vom Flughafen vor Steiners Einsetzung errechnet 830 Millionen Euro. Der Rechnungshof geht allerdings unter Berücksichtigung von für den Betrieb nötigen Zusatzprojekten von Kosten von knapp einer Milliarde Euro aus.
Jedenfalls sei es für Skylink ein Glück gewesen, dass 2009 mit der Wirtschaftskrise das Passagieraufkommen einbrach. So habe man Zeit gewonnen, "in Ruhe" den Terminal fertigzubauen. Unter anderem gab es eine 7,5 Monate dauernde Bauunterbrechung. Insgesamt veranschlagt Steiner die Planungskosten mit "an die 25 Prozent" der Gesamtkosten. Damit nach den Turbulenzen durch die in die Höhe geschnellten Kosten und dem darauf folgenden Baustopp die Fristen wieder einigermaßen eingehalten werden können, waren im Mai rund 1.000 Mitarbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Ursprünglich war die Eröffnung für 2008 vorgesehen.
Umstiegezeiten von 25 Minuten trotz Vergrößerung
Der Skylink wird 51 neue Flugsteige aufweisen, wodurch die Zubringerbusse zu den Maschinen draußen auf dem Gelände nur noch wenig Verwendung finden werden. Terminal und Pier zusammen haben eine Fläche von 150.000 Quadratmeter. Passagiere werden auf drei Ebenen übereinander abgefertigt: auf Ebene eins sind Abflüge in den Schengenraum geplant, auf Ebene 3 Abflüge in andere Destinationen, auf Ebene 2 werden alle Ankünfte gebündelt, wobei Schengen-Passagiere ohne Passkontrolle zu ihrem Gepäck kommen. "Das Türenmanagement ist ein Herzstück des Systems" so Steiner. Man werde sehr genau proben, dass keine Passagiere in die falschen Korridore geleitet werden.
Bis zu 17 kleinere oder maximal 13 größere Flieger können gleichzeitig am Pier andocken, für den sogenannten vierstrahligen, doppelstöckigen "Super-Jumbo" Airbus A380 ist vorerst kein Boarding vorgesehen, falls eine Airline aber eine regelmäßige Verbindung anbietet, kann an der Stirnseite noch eine entsprechende Abfertigung angebaut werden. Der Pier alleine ist 450 Meter lang und 33 Meter breit und wird 33 Schengen-Gates und 15 non-Schengen-Gates haben. Der Flughafen hofft, trotz Vergrößerung weiter Mindest-Umsteigezeiten von 25 Minuten zu ermöglichen.
"Passenger Terminal EXPO" 2012 erstmals in Wien
Detail am Rande der Baubesichtigung: Wenige Wochen vor der geplanten Skylink-Inbetriebnahme wird der Flughafen Wien als Host Airport Partner der "Passenger Terminal EXPO", einer internationalen Ausstellung mit Konferenz rund um Design, Management, Sicherheit und Technologie in Flughafen-Terminals, mit an Bord sein. Das viel diskutierte Terminal-Projekt soll in das Programm integriert werden, hieß es am Dienstag.
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