Minen-Geld

Festspiele: Sponsor-Deals bleiben undurchsichtig

Die Künstlerkritik an den Festspielen wegen Sponsor Solway schlägt hohe Wellen. Am Tag nachdem Yana Ross und Lukas Bärfuss das Festival aufgrund der pikanten Projektpartner-Wahl angeprangert haben, geben sich die Salzburger allerdings wortkarg zu ihrer bisherigen Sponsoring-Politik und den Forderungen.

„Es zerstört die Glaubwürdigkeit beim Publikum und vergiftet das politische und künstlerische Klima dieses einzigartigen Festivals.“

Mit Sätzen wie diesen lassen die lettisch-amerikanische Regisseurin Yana Ross und Schriftsteller Lukas Bärfuss aufhorchen. Ihnen stößt die seit 2017 bestehende Sponsorbeziehung mit dem Bergbaukonzern Solway auf. Die Schweizer hätten, wie berichtet, nicht nur Wurzeln in der russischen Aluindustrie und Beziehungen in den Kreml. Auch der Umgang des Konzerns mit den Indigenen in Guatemala und aufgedeckte Umweltverschmutzungen der dort betriebenen Fenix Nickel-Mine erzürnen.

Die Künstler wollen Schnitzlers Reigen ab 28. Juli in einer Neufassung auf die Bühne bringen. Sie fordern von den Festspielen nicht nur, bis 27. Juli die Geschäftsbeziehungen mit dem Konzern aufzukündigen.

Sie wollen zudem, dass das Sponsoring des Festivals von einer unabhängigen Stelle untersucht und das Resultat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Plus: Die Festspiele sollen Richtlinien für ihre Finanzierung erarbeiten. Ob die Festspiele dem nachkommen, bleibt nach „Krone“-Anfrage offen. Festspielpräsidentin Kristina Hammer lässt erneut ausrichten, dass man von Solway eine Überprüfung eingefordert habe. Man warte die Ergebnisse der Untersuchungen ab; die Vertragsverlängerung liege auf Eis.

Zudem habe man ein umfassendes internes Kontrollsystem. Zusätzlich dazu lasse man den Jahresabschluss durch eine Wirtschaftsprüfungskanzlei freiwillig prüfen. Solway habe zuletzt 150.000 Euro für das Jugendprogramm gesponsert. Die Festspiele haben von sich aus die Schweizer angeworben: Man habe Unternehmensvertreter auf das Sponsoring angesprochen.