Anstieg letzte Woche

Müssen die Steirer wieder in die Kurzarbeit?

Steiermark
21.04.2022 06:00
Binnen einer Woche gab es einen rasanten Anstieg an Voranmeldungen zur Kurzarbeit, bis zum Sommer rechnet das AMS Steiermark aufgrund von Lieferengpässen noch mit mehr. Trotzdem ist die Nachfrage nach Personal am Arbeitsmarkt hoch, wie schon lange nicht mehr. Heimische Testlabore bauen jedoch Beschäftigte ab.

4300 Personen mehr wurden österreichweit binnen einer Woche zur Kurzarbeit vorangemeldet. Auch in der Steiermark wurde das beobachtet: Kriegsbedingte Lieferengpässe ließen vielen keine andere Wahl. Im März beantragten knapp 3200 steirische Betriebe für fast 26.000 Beschäftigte Kurzarbeit, mit 19. April waren es schon 4903 Betriebe. „Jedoch mit nur der Hälfte an Beschäftigten“, sagt AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. „Manche Betriebe werden die Kurzarbeit außerdem nicht in Anspruch nehmen.“ Er rechnet mit etwa 4000 Betrieben Ende des Monats. Weil gutes Personal schwer zu finden sei, würden viele auf Kündigungen verzichten und künftig noch vermehrt zu Kurzarbeit greifen.

Wenig Arbeitslose, Personal ist gefragt
Die Zahl der Arbeitslosen sei jedenfalls so niedrig wie schon lange nicht mehr: 28.377 Steirer waren es am Montag, 41.400 Ende 2021: „Denn die Saisonarbeit, etwa im Bau und Tourismus, setzt wieder ein.“ Ein Tiefstand von unter 28.000 Arbeitslosen wird von Snobe in ein bis zwei Monaten erwartet. Die Zahl der offenen Stellen ist derzeit mit 18.100 übrigens hoch, wie schon lange nicht mehr. Wirtschaftswachstum und Jobwechsel seien mitunter Gründe. Der AMS-Chef rechnet ob der Lieferengpässe aber wieder mit einem Rückgang der Zahl: „Das ist abhängig davon, wie lange der Krieg dauert.“

Arbeitskräftepotenzial sieht man auch bei rund 2000 Ukrainern, momentan sind aber erst 229 beim steirischen AMS als arbeitssuchend vorgemerkt.

Kündigungswellen in Laboren und Apotheken
Eine andere Situation gibt es bei Test-Laboren: Wegen 60 Prozent weniger PCR-Tests am Institut für morphologische Analytik musste die Kündigung von 200 Personen eingeleitet werden. Auch in den 27 steirischen Apotheken, die selbst PCR-Tests auswerten, sank der Bedarf; in der Grazer Apotheke Waltendorf etwa auf ein Viertel. Dass sich das auch auf das Personal auswirkt, bestätigt Chef Michael Schramm: „Wir hatten insgesamt 25 Tester zusätzlich zum Stammpersonal. Aus Kostengründen mussten wir einige abbauen.“ Viele davon waren aber Studenten, die sich Geld dazuverdienten.

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