Geplagte Sporthändler

Lieferprobleme: Kommt Zeit, kommt Rad

Salzburg
18.04.2022 12:00
Salzburgs Sport- und Fahrradhändler sind alarmiert: Inmitten des großen Fahrradbooms lähmen vielerorts die langen Lieferzeiten bei den Zweirädern! „Potenzial für Mehrverkauf wäre grundsätzlich da. Ohne Ware kann ich allerdings nicht verkaufen“, berichtet etwa Sporthändler Thomas Hutter aus Saalfelden. Die „Krone“ hat sich bei den Rad-Chefs umgehört.

Kommt Zeit, kommt Rad: Dieses Motto gilt dieser Tage beim Fahrradkauf! Lange Lieferzeiten und Engpässe fordern die Salzburger Händler ordentlich. Wie etwa auch Thomas Hutter, der zwei Sport 2000-Geschäfte in Saalfelden betreibt.

Denn die Nachfrage nach Mountainbikes, E-Bikes und etwa auch Kinderrädern ist nach wie vor ungebrochen hoch. „Wenn das Rad nicht vorbestellt ist, ist es fast unmöglich, es zu bekommen“, sagt Hutter. Oft tausche man Räder mit Händlern, um die gewünschten Modelle anbieten zu können; die Radpreise stiegen um rund zehn Prozent.

Ähnlich schwierig sei es, Ersatzteile zu beschaffen: Von einer Bestellung aus dem Jahr 2020 fehlen etwa immer noch 500 Bremsscheiben. Und das hat Folgen. „Wir rechnen mit einem Umsatzrückgang von 30 Prozent, weil das Zeug einfach nicht da ist“, sagt Hutter. Jährlich verkauft er rund 450 Räder – die lieferbedingten Ausfälle könne er durch das breite Sortiment kompensieren.

Auch Sibylle Wagner kennt das Problem. Sie und ihr Team haben für die beiden Geschäfte in Salzburg-Riedenburg und Bergheim bereits im Juli 2021 vorgesorgt, angesichts der Lieferschwierigkeiten. „Wir haben die doppelte Menge an Fahrrädern bestellt. Wir haben ganz viel Ware auf Lager“, berichtet Wagner der „Krone“.

„Jeder, der ein Fahrrad will, bekommt auch eines“
Gerade das helfe nun sehr: Man habe genug Fahrräder. „Jeder, der ein Fahrrad kaufen will, bekommt auch eines, wenn er ein bisserl flexibel ist“, sagt Radhändlerin Wagner.

Sie sieht den Grund für die knappen Drahteseln in der Produktion. „Die Industrie stürzt sich voll auf die E-Bikes , deshalb gibt es in den anderen Kategorien weniger“, so Wagner. Speziell bei den Kinderrädern hapert es. Sie rät: „Es gibt in fast jedem Haushalt Kinderräder, die kann man gut wieder herrichten“, so Wagner.

Ähnlich groß ist die Nachfrage auch bei Sportfex in St. Michael im Lungau, sagt Chefin Claudia Zitz. „Wir bekommen vor Ostern täglich viele Anrufe, ob wir noch Kinderfahrräder der Marke Woom lagernd haben“, berichtet Zitz.

Die Lungauer haben dieser Tage bereits vorgesorgt: „Für 2024 haben wir schon bestellt. Es ist eine außergewöhnliche Situation, weil wir nicht wissen, wie es mit dem Rad-Hype und der Liefersituation weitergeht“, sagt Sporthändlerin Zitz.

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