Eine Stunde nach vorne

Das passiert, wenn die Zeit einen Sprung macht

Tirol
26.03.2022 11:00

Wenn sich der letzte Sonntag im März nähert, bedeutet das eine Stunde weniger Schlaf, das Umstellen einiger Uhren und, dass es draußen länger hell bleibt. In vielen Bereichen warten zudem spezielle Herausforderungen.

Die Zeitumstellung spielt in Bereiche hinein, an die man im ersten Augenblick überhaupt nicht denkt – etwa bei den ÖBB. An den Bahnhöfen Tirols müssen zweimal pro Jahr rund 480 Uhren umgestellt werden, österreichweit sind es gar mehr als 4000. Seit geraumer Zeit ist das aber kein riesiger Aufwand mehr – die Uhren springen automatisch auf die richtige Zeit.

Kinder brauchen nach Umstellung Rhythmus
Die Jüngsten in unserer Gesellschaft haben mit der Zeitumstellung hingegen oft ein bisschen zu kämpfen. Die Tiroler Psychologin Kathrin Hulak ist unter anderem auf Kinder spezialisiert und bekräftigt, dass das veränderte Aufstehverhalten die Kleinsten eine Zeit lang müde machen kann. „Dass ein Kind dadurch wirklich psychischen Schaden genommen hätte, ist mir allerdings noch nie untergekommen“, sagt die Psychologin.

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Wenn es abends länger hell ist, sollte man das Zimmer abdunkeln, und man sollte auf Regelmäßigkeit achten.

Psychologin Kathrin Hulak

Kathrin Hulak schätzt, dass es bis zu einen Monat dauern kann, bis sich die innere Uhr der Jüngsten vollständig an die neue Zeit angepasst hat. Die Psychologin verrät auch, wie die Umstellung leichter fällt: „Wenn es abends länger hell ist, sollte man das Zimmer abdunkeln, und man sollte auf Regelmäßigkeit achten, damit die Kinder den Rhythmus schneller wieder finden – auch am Wochenende.“

Bauern stellen Fütter- und Melkzeit stufenweise um
Auch Vierbeiner spüren es, wenn wir Menschen plötzlich nach einer anderen Zeit leben. Wie die Landwirtschaftskammer Tirol beruhigt, dürfte Nutztieren die Zeitumstellung aber nicht allzu viel ausmachen. Grundsätzlich versuche man, einen abrupten Übergang zu vermeiden und die Tiere stattdessen stufenweise daran zu gewöhnen. „Schon vor der Zeitumstellung wird begonnen, die Fütterungs- und Melkzeiten ein bisschen zu verschieben“, heißt es dazu abschließend aus der Kammer.

Für wild lebende Tiere hingegen kann die Zeitumstellung unter Umständen wirklich gefährlich werden, wie Christina Skupien, Leiterin der Wildtierabteilung im Tierheim Mentlberg, fürchtet: „Die Tiere gehen mit der Sonne, aber die Menschen schauen auf die Uhr. Wenn die Leute schon eine Stunde früher unterwegs sind, wenn es noch dunkel ist, kann das mehr Wildunfälle bedeuten.“

Kein Hinweis auf mehr Unfälle nach Umstellung
Dass in der Woche nach der Zeitumstellung angeblich allgemein mehr Unfälle passieren sollen, hört man immer wieder. Der Verkehrsclub ÖAMTC konnte das auf „Krone“-Nachfrage allerdings nicht bestätigen. Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden zwischen der Woche vor und der Woche nach der Zeitumstellung schwankt je nach Jahr – mal krachte es in der Vorwoche häufiger, mal weniger oft. Wie der ÖAMTC erklärt, haben vor allem schönes Wetter und Feiertage einen großen Einfluss auf die Unfallzahlen.

Auch die Tiroler Polizei betonte auf Nachfrage, dass Witterungsbedingungen bei Verkehrsunfällen eine wesentliche Rolle spielen. Einen Zusammenhang mit der Zeitumstellung könne man hingegen ebenfalls nicht feststellen, lautete das Fazit der Exekutive.

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