Nach Windenbergungen

Hohe Auszeichnung für den „roten Engel“ RK-2

Tirol
20.03.2022 07:00
Am Stützpunkt des Notarzthubschraubers RK-2 in Reutte herrscht Freude: Für eine heikle nächtliche Windenbergung, die einer jungen Tschechin vermutlich das Leben rettete, bekam die ARA Flugrettung als Betreiber des RK-2 in den USA den „Rescue of the Year Award“ eines großen US-amerikanischen Windenherstellers.

Der RK-2 fliegt seit 2019 als einziger Notarzthubschrauber in Tirol auch nach Sonnenuntergang bis 22.30 Uhr. Seit dem Herbst des Vorjahres verfügt der RK-2 außerdem – wieder einzigartig bei uns – über die Genehmigung für Windenbergungen in der Nacht. „Durch das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung ergeben sich immer mehr Notsituationen nach Einbruch der Dunkelheit“, begründet RK-2-Stützpunktleiter Michael Schweiger von der ARA Flugrettung die Ausweitung der Einsatzzeiten und die Verwendung der zeitsparenden Seilwinde auch bei Nacht. „Das entsprechende Verfahren haben wir sehr eng mit den Behörden abgestimmt“, sagt Schweiger.

Die Feuertaufe für die Nachtwinde bildete im November 2021 die Rettung eines abgestürzten Paragleiters auf der Zugspitze. Eine terrestrische Bergung mit der Zugspitzbahn war nicht möglich, weil die Bahn gerade die Revision durchführte.

25 nächtliche Einsätze mit der Seilwinde bisher
„Zum Glück konnte der RK-2 starten“, sagt Regina Poberschnigg, Ortstellenleiterin der Bergrettung Ehrwald. Der „rote Engel“ transportierte Ehrwalder Bergretter zum Verunglückten, mit Hilfe der Winde wurde der Mann sicher ins Tal geflogen. Rund 25 Nachwindeneinsätze wurden bisher schon absolviert.

Zitat Icon

Wegen der schwierigen Verhältnisse entschied sich unsere vierköpfige Besatzung für eine in dem Fall sehr herausfordernde Windenbergung.

Stützpunktleiter Michael Schweiger

Auszeichnung nach dramatischem Einsatz
Den „Rescue of the Year Award“ erhielt die ARA-Flugrettung für einen Einsatz im Dezember im nahen Bayern. Eine Tschechin (26) war abends beim Abstieg von der Weilheimer Hütte in einen Graben gestürzt. Dort kämpfte die schwer Verletzte um ihr Leben.

„Wegen der schwierigen Verhältnisse entschied sich unsere vierköpfige Besatzung für eine in dem Fall sehr herausfordernde Windenbergung“, informiert Michael Schweiger. Das Opfer wurde mit einer Körpertemperatur von nur noch 30 Grad ins Krankenhaus geflogen. Die Nacht am Berg hätte die Frau wohl nicht überlebt. Inzwischen geht es der 26-Jährigen wieder gut.

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