„Erhöhte Nachfrage“

Salzburger horten Jodtabletten

Erhöhte Strahlenwerte rund um die Ruine Tschernobyl, Gefechte in der Nähe von Atomkraftwerken: Der Krieg in der Ukraine lässt die Nachfrage von Jodtabletten rasant ansteigen. Die Tabletten schützen vor der Einlagerung von radioaktivem Jod im Körper, verringern das Krebsrisiko. Experten raten vom Griff zu den Pillen ab.

Seit dem Einmarsch russischer Soldaten in der Ukraine sind Kaliumjodid-Tabletten besonders gefragt. Kornelia Seiwald, Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer, spricht von einer erhöhten Nachfrage. „Für Kinder und Jugendliche bis 18, Schwangere und Stillende erfolgt die Abgabe gratis, andere Personen unter 40 müssen dafür bezahlen. Und für Personen über 40 ist keine Einnahme vorgesehen“, sagt Seiwald.

Aber: Die Tabletten dürfen nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden eingenommen werden. Das ist derzeit nicht der Fall – im Gegenteil. Das Gesundheitsministerium betont ausdrücklich, dass die Situation in der Ukraine derzeit keine Hamsterkäufe der Tabletten rechtfertige. Für eine Einnahme bestehe „keine Notwendigkeit“.

Für den Ernstfall stehen in ganz Österreich genügend Kaliumjodid-Tabletten zur Verfügung. Kindergärten und Schulen haben grundsätzlich stets einen Vorrat. In zentralen Lagern liegen unzählige weitere Tabletten bereit. Diese gibt man im Notfall an die Bevölkerung ab – selbstredend vollkommen kostenlos.