Standesämter sind voll

Am Schnapstag sagen sehr viele Paare „Ja!“

Den Standesämtern im Land steht am Dienstag ein arbeitsreicher Tag bevor. Ob es am leicht zu merkenden Datum liegt oder doch an der Symbolkraft der vielen Zweier - viele Paare möchten sich genau an diesem Schnapstag das Ja-Wort geben.

Schade, dass am Dienstag nicht 22 Hochzeiten im Standesamt von Innsbruck stattfinden. Es sind nur zehn. Das ist das Maximum und durchaus nicht üblich – vor allem an einem Dienstag, wie Markus Tilly, einer der vier Trauungsbeamten in Innsbruck, verrät: „An Schnapstagen, selbst wenn diese auf gewöhnliche Werktage fallen, haben wir erfahrungsgemäß so viel Betrieb wie sonst nur an Samstagen in den Heiratsmonaten Mai, Juni oder September.“

Kein Arbeitstag wie jeder andere im Standesamt
Und Innsbruck ist hier keine Ausnahme. In ganz Tirol stürmen Paare am Dienstag die Standesämter. Auch in Lienz finden rund zehn Trauungen statt. Genug zu tun für die Standesbeamten rund um Sabine Istenich: „Das ist auf jeden Fall ein Ausnahmetag für uns, zehn Hochzeiten haben wir im Normalfall nicht“, schmunzelt sie.

Wir verstehen, dass das für die Brautpaare ein wichtiges Datum ist und machen dafür Ausnahmen.

Sabine Istenich, Standesamt Lienz

Jeden Tag könne man ein solches Pensum nicht bewältigen, „aber wir verstehen, dass das für die Brautpaare ein wichtiges Datum ist und machen dafür Ausnahmen“. Die Standesbeamtin ist mit einem guten Gefühl in den Tag gegangen – sie und ihre beiden Kolleginnen haben sich die Termine gut eingeteilt.

Die erste Anfrage kam schon im Jahr 2019
Einteilung ist auch in Schwaz das A und O. Standesamtleiter Richard Feix hat ebenfalls alle Hände voll zu tun. „Heute dauern Trauungen länger als früher, weil die Leute vermehrt musikalische Umrahmung dazu möchten“, erklärt er. Doch er ist zuversichtlich: „Ich bin gut vorbereitet.“ Plötzlich kam der Ansturm auf den 22. Februar freilich nicht. Schon seit eineinhalb Jahren ist dieser Tag in der Silberstadt ausgebucht. „Der Erste hat bei uns schon 2019 angefragt“, verdeutlicht Feix, wie begehrt das Datum ist.

Der 2. Februar hingegen fand bei Paaren wenig Anklang. „Da hatten wir nur eine Hochzeit“, erinnert sich Elisabeth Bauer vom Standesamt in Imst. Der 20. Februar fiel als Hochzeitstag komplett ins Wasser: Am Sonntag haben die Standesämter zu. Fünf Brautpaare warten hingegen am Dienstag in Imst darauf, den Bund fürs Leben einzugehen. Auch ein weiterer Tag im Februar, der Valentinstag, war nicht besonders beliebt: Da wurde in Imst nur ein Paar vermählt.

Geheiratet wird mitunter an Omas Hochzeitstag
Abgesehen von Schnapszahlen spielt das Datum in der Hochzeitsplanung der Tiroler keine besondere Rolle. Auch am Freitag dem 13. trauen sich hierzulande Paare, wie die Standesbeamten bestätigen. Wenn es dann doch ein bestimmter Tag sein soll, dann wird oft nicht nach „schönen“ Zahlenkombinationen gesucht, sondern nach symbolkräftigen. 

Das kann ein Kennenlerndatum sein, das Datum, an dem schon die Oma geheiratet hat, oder auch der Geburtstag der Mama.

Richard Feix, Standesamt Schwaz

Das Datum der Hochzeit ist aber ohnehin zweitrangig – viel mehr kommt es darauf an, an wen man sich bindet.