Atomenergie-Schwindel

Schmutziger Strom aus steirischen Steckdosen

Steiermark
20.02.2022 06:00

Die Steirer sitzen einem Energie-Schwindel auf: Aus den Steckdosen fließt viel Atom-Strom. Die heimische Eigenproduktion ist zu niedrig. Ein Experte fordert darum Ausbau von Öko-Anlagen.

Mehr als 60.000 Menschen haben die Online-Petition von Global 2000 gegen den Weiterbetrieb von Krško unterzeichnet, Tausende Protest-Kupons sind schon in unsere Redaktion geflattert, Österreich geht in Brüssel rechtlich gegen das grüne Aufmascherln von Strom aus Kernkraftwerken vor: Mit vereinten Kräften stemmen wir uns gegen das Atom-Risiko vor unserer Haustür.

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Die Steiermark muss jetzt mit aller Kraft versuchen, sich unabhängig von Strom-Importen zu machen!

Energie-Experte Herbert Paierl

Was die meisten Steirer allerdings nicht wissen - sie sitzen einer großen Energie-Lüge auf! Wenn wir Staubsauger, Haarföhn oder Fernseher einschalten, fließt auch Atomstrom aus den Steckdosen - und das nicht zu knapp. Erst vor Kurzem deckte ein „Whistleblower“ den rot-weiß-roten Energiepolitik-Schwindel via „Krone“ auf, nun bestätigt ein weiterer Experte: Auch die Grüne Mark befindet sich im Energie-Dilemma.

Steiermark produziert selbst zu wenig Strom
„40 bis 50 Prozent des Stroms, den wir beziehen, ist Atom-Strom“, berichtet Herbert Paierl, der Vorsitzende des Verbandes Photovoltaic Austria. Das Hauptproblem: Wir sind auf Energie aus dem Ausland angewiesen. „An einem düsteren Wintertag ohne Sonne und Wind und mit schlechter Wasserführung werden maximal 20 Prozent des täglichen Verbrauchs in der Steiermark produziert“, so der Ex-ÖVP-Landesrat. 80 Prozent des Bedarfs müssen also mit Energie-Importen gedeckt werden. „Auf das Jahr gerechnet produzieren wir nur halb so viel Strom wie wir benötigen.“

Warum das so ist? „Hauptsächlich, weil die kalorischen Kraftwerke hierzulande stillgelegt wurden“, weiß Paierl. Das Aus etwa für das Kohlekraftwerk Mellach kam im Jahr 2020.

Ausbau von erneuerbarer Energie als Ausweg
Der Ausweg aus der Atom-Abhängigkeit: „Wir müssen selbst für eine saubere Produktion sorgen.“ Etwa mit dem Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm - „das Projekt braucht die Steiermark wie einen Bissen Brot, denn unser Stromverbrauch sinkt nicht, sondern steigt. Jede verhinderte heimische Kilowattstunde im Bereich erneuerbarer Energie treibt uns in die Abhängigkeit von Atom, Gas und Kohle“, resümiert Paierl.

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