Nach Drama in Telfs

Tirol: Wäre Sturz durch Kuppel vermeidbar gewesen?

Tirol
16.02.2022 09:05

Wie konnte das passieren? Diese Frage stellen sich Experten nach dem Unglück im Tiroler Telfs. Wie berichtet, brachen zwei Mädchen (12 und 13 Jahre alt) durch eine Lichtkuppel am Dach des „telfsPARK“ und stürzten acht Meter ab. Das Duo, das schwer verletzt wurde, war über ein Sicherheitsgeländer auf das Vordach gelangt.

Der Unfall weckt Erinnerungen an das Jahr 2009. Damals war es zu genau demselben Drama gekommen, wie ein Architekt aus Wien, der sich aus beruflichen Gründen mit derartigen Unglücken beschäftigt und archiviert, im Gespräch mit der „Tiroler Krone“ sagt. Ein 19- und ein 17-Jähriger kletterten wohl über dasselbe Geländer wie die Mädchen am Montag.

Laut dem Architekten „muss solch eine Lichtkuppel entweder durch ein Gitter außen vor dem Betreten geschützt oder im Inneren mit einem Netz oder Gitter als Auffangschutz ausgestattet sein. Eine Begehung muss bei Privatgebäuden alle zwei Jahre, bei anderen Gebäuden jedes Jahr erfolgen“.

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Ob hier alle baurechtlich vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden, wird noch geprüft.

Ein Sprecher der Polizei

Netz oder Gitter für bis zu 100 Kilogramm ausgelegt
Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, befand sich unter der Kuppel beim „telfsPARK“ keine zusätzliche Sicherung. „Ob hier alle baurechtlich vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden, wird noch geprüft“, heißt es von einem Sprecher.

Die „Tiroler Krone“ sprach auch mit weiteren Experten in der Branche. Wie ein Mitarbeiter bei der Innotech Arbeitsschutz GmbH mitteilt, „hält ein derartiges Stahlgitter oder auch ein Netz unterhalb der Kuppel laut Prüflast bis zu 100 Kilogramm aus“.

Stellungnahme von Immobilienmanager „nicht möglich“
Diese Information bestätigt auch der Mitarbeiter einer Firma, die auf die Herstellung von Tageslichtsystemen spezialisiert ist. Die Frage, wie viel die Kuppel selbst aushält, lässt sich indes nicht so leicht beantworten: „Das hängt vom Material, der Dicke und der Anzahl der Schichten ab“, verdeutlicht der Experte.

Freilich bat die „Tiroler Krone“ auch um eine Stellungnahme von Christoph Zierhut, Immobilienmanager des „telfsPARK“. Dieser sagte kurz und knapp, dass eine solche „noch nicht möglich ist“ und legte den Hörer auf.

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